Eisenach. Die Verhandlungen mit dem Investor zur Übernahme der insolventen Eisenacher Firma laufen. Thüringens Wirtschaftsminister deutet Landeshilfe für bedrohte Zulieferer an. Auf dem Kindel ist eine weitere Firma in Not.

Die Streichung von etwa 180 der derzeit 450 Arbeitsplätze beim insolventen Automobilzulieferer Mitec AG erwartet die Gewerkschaft IG Metall. Das Mitec-Management nennt indes offiziell keine Zahlen. Intern geht man allerdings von der Halbierung aus, weiß unsere Zeitung.

Bei einem Einstieg eines Investors ließen sich weitere personelle Einschnitte nicht vermeiden, sagt Firmensprecher Patrick Hacker. Kommt ein Investor, und die Chancen stünden gut, werde die Mitarbeiterzahl reduziert. Das Unternehmen werde in diesem Fall nach Kräften versuchen, soziale Härten über eine Transfergesellschaft abzufedern. Um Details zu nennen, sei es noch zu früh. „Unsere Mitarbeiter haben Mitec in der schweren Zeit die Treue gehalten. Transparenz und Ehrlichkeit sind wir ihnen schuldig“, sagte Geschäftsführer Pavel Gilman.

Es seien noch einige Verhandlungspunkte offen, aber die Gespräche mit einem Investor seien auf die Zielgerade eingebogen. „Es sind noch alle Entwicklungen möglich, ich bin aber vorsichtig optimistisch.“

Produktion wird von den größten Kunden finanziell unterstützt

Derzeit wird die Produktion bei Mitec von den größten Kunden finanziell unterstützt. Wegen der Unsicherheit am Automarkt wird die Unterstützung jedoch stets nur befristet gewährt. Anfang des Jahres hatte Mitec bereits 160 Stellen abgebaut.

Automobilzulieferer JD Norman in finanzieller Schieflage

In finanzielle Schieflage war jetzt auch der Automobilzulieferer JD Norman auf dem Kindel geraten. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erwartet, dass der insolvente Automobilzulieferer eine Zukunft mit einem neuen Eigentümer hat. Knapp 500 Arbeitsplätze sind von der Insolvenz des Gussteile-Produzenten betroffen.

Tiefensee warnt vor einer Verteufelung von Verbrennungsmotoren. „Es steckt noch Potenzial in dieser Technologie.“ Nötig sei, den Unternehmen eine Übergangszeit beim Antriebswechsel zu ermöglichen. Die Landesregierung wolle angesichts der Probleme von Autozulieferern eine Art schnelle Eingreiftruppe installieren.

Automobilzulieferer Mitec entlässt 150 Mitarbeiter in Thüringen

Noch keine tragfähige Lösung für insolvente Mitec AG