Hörselberg-Hainich. Bei der Autotest Eisenach GmbH verlieren 154 Mitarbeiter zum Jahresende ihren Arbeitsplatz. Als Grund für die Aufgabe nennt die Firma einen anhaltenden Nachfragerückgang nach Produkten des Unternehmens.

Der Automobilzulieferer Autotest wird sein Werk in Hörselberg-Hainich im Wartburgkreis zum Jahresende schließen.

Als Grund für die Aufgabe der Firma Autotest Eisenach GmbH benennt die Geschäftsführung der Autotest-Gruppe mit dem Stammsitz in Iggingen/Brainkofen im Ostalpkreis in Baden-Württemberg einen anhaltenden Nachfragerückgang nach Produkten des Unternehmens, an dem auch zahlreiche Gespräche mit Geschäftspartnern und intensive Bemühungen um neue Aufträge nichts ändern konnten. Die Automobilbranche halte sich bereits seit längerer Zeit bei der Bestellung von Kleinserienteilen zurück.

Das Unternehmen fertigt vor allem Kunststoffteile für hochwertige Autos. Neben den Werken in Thüringen und Baden-Württemberg existieren Standorte in Südtirol und in Bratislava in der Slowakei.

Insgesamt beschäftigte die Unternehmensgruppe – die im Jahr 1983 von Josef Unterholzner mit zwei Beschäftigten gegründet wurde – nach eigenen Angaben im Vorjahr 480 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz in Höhe von 83 Millionen Euro.

Neben der Automobilbranche beliefert die Firma auch die Luftfahrindustrie – darunter den Airbus-Konzern – mit diversen Kunststoffteilen. Zu den Kunden im Automobilsektor gehören unter anderem Porsche, Audi, BMW und Lamborghini.

Betroffen vom Ende der Fertigung am Thüringer Standort sind 154 Mitarbeiter. Es sei ein wesentliches Anliegen der Geschäftsführung, die Interessen der Mitarbeiter respektvoll und sozialverträglich zu berücksichtigen, so das Unternehmen.

Daher habe man – auch wenn es rechtlich nicht notwendig gewesen wäre – allen Beschäftigten ein Angebot unterbreitet, das aus einer Abfindungszahlung und Prämien bestehe. Auf Initiative des Unternehmens sei dieses Angebot auch mit der IG Metall diskutiert worden.

Die Gewerkschaft hatte bereits wiederholt die Unternehmensleitung aufgefordert, auf die Schließung des Werkes zu verzichten, bis am Standort ein Betriebsrat gewählt wurde. Dies habe das Unternehmen bislang verhindert, so ein Vorwurf der IG Metall in Eisenach.

Der Geschäftsführung sei bewusst, dass für die Betroffenen eine Anschlussbeschäftigung das Wichtigste sei. Deshalb würden Gespräche mit Unternehmen am Standort und aus der Region geführt, eng mit der Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft zusammengearbeitet und zudem die Mitarbeiter im Bewerbungsprozess unterstützt.

Bei der hohen Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehe die Geschäftsleitung von überwiegend guten Chancen am Arbeitsmarkt aus.