Witzelroda. Bau der Ortsumfahrung in der Moorgund-Gemeinde kostet 6,6 Millionen Euro. Landrat hofft auf Beschluss zum Ausbau der Bundesstraße 62 samt Werraquerung.

„Wir fordern die Umgehungsstraße“ – solcherart Banner können die Witzelrodaer von ihren Häusern abhängen. Denn mit Einweihung der Ortsumgehung der Bundesstraße 19 am Montag rollen künftig weniger Fahrzeuge durch ihren Ort.

Knapp 2,3 Kilometer ist die Ortsumgehung, die östlich an Witzelroda vorbei führt, lang. Das bedeutet zwar einerseits, dass die Gemeinde Moorgrund mehr Straße und mehr Wirtschaftswege unterhalten muss, andererseits aber auch weniger Verkehrslärm, weniger Abgase und weniger Autos in der 530-Seelengemeinde.

Es ist ein Gewinn für die Verkehrssicherheit. Die Baumaßnahme wurde vom Bund gefördert und kostete 6,6 Millionen Euro. Das Geld kommt aus dem Bedarfsplan Bundesfernstraßen und ist Teil eines eine Milliarde Euro teuren Bundesprojektes des Verkehrsministeriums, das die Lebensqualität in Städten und Gemeinden verbessern soll.

Fünf Monate früher als geplant

Zur Verkehrsfreigabe betonte Klaus Sühl (Linke), Staatssekretär im Thüringer Infrastrukturministerium, die gute Kooperation aller Beteiligter. Diese sorgte dafür, dass bereits fünf Monate vor Plan die Ortsumgehung, deren Baustart im April 2018 war, freigegeben wurde. Hilfreich war die Trockenheit im letzten Jahr, die den eigentlich feuchten Moor-Baugrund ausgetrocknet hat. Auch zu einem Munitionsfund kam es bei Bodenarbeiten. Der stoppte aber nur kurzzeitig. Im Zuge der Baumaßnahmen erfolgte auch ein Brückenneubau für einen Wirtschaftsweg.

Der Bürgermeister der Gemeinde Moorgrund, Hannes Knott (CDU), freut sich, dass zur Eröffnung viele Schaulustige anwesend waren. Mit Flugblättern hatte er alle Interessierten aufgerufen, der Eröffnung beizuwohnen. Denn: „Alle Politiker fahren wieder weg. Am Ende sind Sie es, die die Entlastung haben. Mit der Ortsumgehung schaffen wir neue Entwicklungsräume für die Gemeinde“, richtete er die Worte an die Anrainer.

Die Bundesstraße 19 ist die Verbindungsstraße zwischen den Autobahnen 4 und 71 und verbindet Eisenach mit Meinungen. Deren Ausbau und Instandhaltung liegt Landrat Reinhard Krebs (CDU) am Herzen. „Die Eröffnung der Ortsumgehung ist dabei nur ein Mosaikstein.“ In Ergänzung wird der Ausbau der Bundesstraße 62 an die 19 (Werraquerung zwischen Bad Salzungen und Anschluss Ortsumgehung Barchfeld) forciert. Diese Maßnahme ist noch im Planungsfeststellungsverfahren.

„Wir hoffen darauf, dass das Landesverwaltungsamt den Beschluss erteilt. Dann haben wir eine angemessene Zufahrt nach Bad Salzungen“, so der Landrat.