Eisenach. Seit 30 Jahren entfernt oder übersprüht die deutschlandweit bekannte Aktivistin Irmela Mensah-Schramm rechtsextreme Parolen. Nachdem das Amtsgericht Eisenach sie verurteilte, kündigt das Künstlerkollektiv „Zentrum für politische Schönheit“ Unterstützung an.

Die Berlinerin Irmela Mensah-Schramm ist immer wieder in deutschen Städten unterwegs. Bei diesen „Aktions-Fahrten“ entfernt, übersprayt und übermalt sie rechte Parolen, die sie an Häuserwänden und Laternenmasten findet. Dafür wurde sie mehrfach und mit hohen Preisen für Zivilcourage, Mut und Verständigung sogar mit dem Bundesverdienstorden geehrt.

In der vergangenen Woche gab es für die 73-Jährige eine schockierende Premiere. Am Mittwoch verurteilte das Eisenacher Amtsgericht die Aktivistin wegen Sachbeschädigung. Mensah-Schramm hatte im Dezember 2018 vier auf leerstehenden Gebäuden in Eisenach befindliche Nazi-Parolen zum Teil mit Herzchen übersprayt, getreu ihrem Motto: „Herz statt Hetze“.

Nach dem Urteil kündigte das Künstlerkollektiv „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) auf Twitter Unterstützung für die Aktivistin an. „Wir werden das Bußgeld übernehmen!“ heißt es in einem Tweet der Künstlergruppe, die in Thüringen vor allem durch ihre Mahnmal-Aktion gegen den AfD-Politiker Björn Höcke in dessen Thüringer Wohnort Bornhagen (Eichsfeld) bekannt wurde. Zuletzt standen die umstrittenen Ermittlungen eines Thüringer Staatsanwaltes gegen das Künstlerkollektiv im Fokus des Justizausschusses.

Ermittlungen gegen ZPS: Minister kassiert Auftrag von umstrittenem Geraer Staatsanwalt an Kripo wieder ein