Mühlhausen. Schüler der Regelschule Weberstedt gestalten Broschüre für Ausstellung in der Marienkirche zu mittelalterlicher Kunst.

Kunstausstellungen können für Kinder eine ziemlich trockene Materie sein – müssen sie aber nicht, wie ein gemeinsames Projekt der Mühlhäuser Museen mit der Regelschule Weberstedt zeigt. Die Schau „Von Einhörnern und Drachentötern“ in der Mühlhäuser Marienkirche soll jetzt mit einem Kunstführer speziell für Kinder das Interesse der jungen Besucher wecken. Die Broschüre wurde von Kindern gestaltet. Eine Woche lang besuchten Schüler der sechsten Klasse der Regelschule „Am Nationalpark Hainich“ dazu das Museum.

Innerhalb des Projektes „Lernen am anderen Ort“ des Kinderfreundlichen Landkreises beschäftigten sie sich unter Anleitung von Museumspädagogin Steffi Maas mit der Ausstellung. Anschließend entwickelten sie gemeinsam mit Katrin Prinich-Heutzenröder von der Jugendkunstschule die Ideen für den Ausstellungsführer und arbeiteten an den Erklärtexten sowie den Illustrationen. Neben gemalten Bildern der Heiligenfiguren, die in der Schau zu sehen sind, wurden auch Zeichnungen und Drucke hergestellt. Die Farben wurden teilweise aufwendig und wie im Mittelalter hergestellt, indem der Edelstein Lapislazuli zu Pigmenten zermahlen wurde, erklärt die Künstlerin.

Entstanden ist eine 14 Seiten starke, hochwertige Broschüre, in der nicht nur viele kindgerechte Informationen zur Ausstellung zu finden sind, sondern mit der Kinder auch verschiedene Aufgaben lösen können. 500 Stück wurden in der ersten Auflage produziert. Das Heft ist an der Kasse in der Marienkirche erhältlich.

Ein Jahr nach dem Start des Projektes habe sich „Lernen am anderen Ort“ gut entwickelt, sagt Katrin Vogler vom Kinderfreundlichen Landkreis. Die Aktionen werden in den Lehrplan der Schüler integriert. Auch die Projektpartner, wie die Mühlhäuser Museen, profitieren davon. So wird gerade an der Erstellung eines Kinder-Audio-Guides für die Ausstellung zum Bauernkrieg in der Kornmarktkirche gearbeitet. Die Aufnahmen sind bereits erstellt. Bis zum Sommer soll der Hör-Führer fertig sein.