Klaus Wuggazer über Wunderwuchs in Aschara.

Dass der Unstrut-Hainich-Kreis ein fruchtbares Stück Land ist, ist bekannt. Nicht umsonst siedelten hier schon vor Tausenden Jahren Zuwanderer, deren Hinterlassenschaften die Archäologen jubeln lassen. Nicht umsonst schwärmen die Müller über den Prachtweizen, der in der Region gedeiht. Auch obst-, gemüse- und rosentechnisch ist die Region auf gutes Wachstum programmiert.

Kurzum: Wir leben auf einem gesegneten Stück Erde, in dem blühende Landschaften möglich und real sind. Mehr noch: Der Kreis ist dermaßen fruchtbar, dass sogar Kohlrabis in Straßengullys wachsen. Kohlrabis in Gullys? Ja, in Gullys! Jedenfalls berichtete im Bad Langensalzaer Stadtrat der Abgeordnete Martin Rudolph (Bürgerliste/FDP) von diesem Gewächs in einem Straßeneinlauf im Ortsteil Aschara. Hintergrund der Enthüllung war die Debatte, wie oft die Schmutzkübel in den Gullys geleert würden. Vermutlich viel zu selten, wie der kuriose Bewuchs laut Rudolph beweist.

Eigentlich ist die Leerung ein banales Thema. Aber sie beschäftigt den Amtsschimmel schon jahrelang. Es werde wohl vor Gericht entschieden werden müssen, wer die Drecksarbeit am Straßenrand künftig bezahle, sagte der Bürgermeister. Denn der Abwasserverband will dafür die jeweiligen Straßenträger zur Kasse bitten. Die aber zieren sich beharrlich.

Kompromissvorschlag: Ein Teil der Gullyputzkosten könnte doch refinanziert werden mit dem Verkauf des Gemüses, das dort offenbar ideale Wachstumsbedingungen vorfindet.