Guten Morgen im Unstrut-Hainich-Kreis: Sabine Spitzer berichtet von unerwarteten Corona-Folgen.

Corona hat auch unerwartete Auswirkungen – in einem Fall musste ich neulich frieren. Ein Ortsbürgermeister in unserem Landkreis hatte die Vorschrift zum Lüften sehr wörtlich genommen und war bemüht für Frischluft zu sorgen. Denn der Raum in der jüngsten Gemeinderatssitzung war komplett ausgekühlt und alle Fenster geöffnet.

Es war auch ausgerechnet gerade sehr kalt geworden an diesem Tag, man kam sich schon fast vor wie an einem zugigen Bahnhof. Gemeinderäte und Besucher mummelten sich in ihre Jacken ein und versuchten dabei das Zähneklappern zu verhindern. Nur der Bürgermeister ließ sich rein gar nichts anmerken. Er zog die Sitzung im T-Shirt durch.

Auch die Gemeinde- und Stadträte müssen derzeit die Abstandsregel einhalten. In den meisten Fällen werden die Sitzungen verlegt, weil in den bisherigen Räumen zu wenig Platz dafür ist. In einer Kommune des Landkreises war man zum Beispiel ins Kulturhaus gezogen. Die Temperaturen waren dort kein Problem, es war schön geheizt und kuschlig warm.

Das Licht allerdings war so schummerig wie man es bei romantischen Treffen gern mag. Es reichte gerade aus, die Informationen in meinen Reporterblock zu notieren. Der Grund war, dass die Gemeinde bei den Sparlampen gespart hatte – allerdings wohl zu sehr.