Unstrut-Hainich-Kreis. Muskönigin, Rosenkönigin, Pflaumenblütenkönigin und Quellprinzessin verlängern um ein Jahr.

Die Hoheiten des Unstrut-Hainich-Kreises verlängern ihre Amtszeiten um zunächst jeweils ein Jahr. Zum einen, weil die Veranstaltungen zur Abkrönung nicht stattfinden konnten. Und zum anderen, weil die Repräsentantinnen in ihren Amtszeiten kaum etwas erlebt haben. Die Corona-Pandemie beschert auch Rosen-, Pflaumenblüten- und Muskönigin sowie der Quellprinzessin eine Zwangspause.

Die Bad Tennstedter Quellprinzessin befindet sich bereits in der Verlängerung. Weil Vivian Enseleit-Dörfel das Amt schon in 2018 übernommen hatte, hatte sie zumindest ein weitestgehend normales erstes Jahr. Eigentlich hätte sie zum Tennstedter Heimat- und Brunnenfest im vergangenen Jahr die Krone weitergeben sollen. Doch das Fest fiel Corona-bedingt aus und eine Übergabe im Stillen kam nicht in Frage. „Das wäre nicht nur für mich schade gewesen, sondern auch für meine Nachfolgerin“, sagt Enseleit-Dörfel.

Die Veranstalter hoffen nun, dass das Heimat- und Brunnenfest in diesem Jahr wie geplant im Juni stattfinden und damit auch die Krone weitergereicht werden kann.

So optimistisch ist man in Faulungen nicht. Muskönigin Josephin Bräuer sollte planmäßig nach zwei Jahren Amtszeit zum Musfest im kommenden September abgelöst werden. „Aber wir wissen ja noch gar nicht, wie lange uns diese schwierige Situation noch im Griff hat“, sagt sie. Deshalb habe man entschieden, das Musfest von vornherein um ein Jahr zu verschieben und damit auch die Amtszeit der Muskönigin zu verlängern.

Das zusätzliche Jahr will Bräuer nutzen, um noch etwas zu erleben. „Ich möchte bei meiner Abkrönung nicht auf der Bühne stehen, meine Amtszeit Revue passieren lassen und nur von Corona reden können“, sagt sie. Ihren letzten großen Auftritt hatte die Muskönigin zur Grünen Woche in Berlin, ihr Kleid zog sie im vergangenen Juli das letzte Mal an, als Thüringens Innenminister Georg Meier (SPD) Faulungen im kleinen Rahmen einen Besuch abstattete.

Bad Langensalzas Rosenkönigin Johanna Borkowski kommt an ihr Kleid aktuell nicht mal heran. „Ich hatte es kurz vor dem zweiten Lockdown zur Schneiderin gebracht“, erzählt sie. Bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr stand fest, dass die Rosenkönigin ein Jahr dranhängen würde. Planmäßig wird sie ihre Krone also zum Rosenball in 2021 weiterreichen. „Vielleicht bekomme ich bis dahin ja die Chance, noch ein paar Veranstaltungen mitzunehmen“, sagt sie. Eigentlich hatte sich Johanne Borkowski von ihrer Amtszeit erhofft, die Region und die Menschen besser kennenzulernen. Bei ihrer Krönung war sie gerade erst frisch in die Kurstadt gezogen.

Dass die Mühlhäuser Pflaumenblüte in diesem Jahr wieder wie geplant stattfinden kann, damit rechnet Franziska Luig nicht. Und bis auf eine Einladung des Landrates zur Berufsmesse in Mühlhausen steht schon seit vielen Monaten nichts mehr im Terminkalender der Pflaumenblütenkönigin.

„Ich fände es schön, wenn ich mich nochmal irgendwo zeigen könnte. Das muss nicht mal in anderen Bundesländern sein, in der Region würde schon reichen.“ Und so geht es wahrscheinlich auch ihren königlichen Kolleginnen.