Lengenfeld/Stein. Siebdruck und Assemblage stehen im Zentrum des Kunsttags am Käthe-Kollwitz-Gymnasium.

Gleich drei Motive setzte Jolina Sieland am Kunsttag des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums mit der Siebdrucktechnik künstlerisch um. Eine Christbaumkugel druckte sie auf Papier, ebenso ein Wolfsgesicht. Mit einer Triskele bedruckte sie zudem eine Baumwolltasche. Sie verriet auch, wie sie darauf kam: „Das ist ein keltisches Symbol, es steht für Sonne, Mond und Wahrheit.“

Die Technik hatte sie am Samstag erst vom Gernröder Künstler Tobias Windolph erlernt. Ihr Motiv hatte die vierzehnjährige Neuntklässlerin mit Bleistift auf ein Papier im späteren Druckformat vorgezeichnet. „Mit dem Cutter habe ich dann die Konturen ausgeschnitten“, erklärte sie. Die Druckgeräte und Farben hatte der Künstler mit nach Lengenfeld gebracht. Eine Vorlage nach der anderen wurde ins Sieb eingepasst, unbedruckte Papierbögen wurden darunter befestigt, das Sieb dann darüber gelegt. „Mit dem Schaber habe ich dann Farbe darüber gestrichen“, erzählte Jolina Sieland noch, bevor sie an ihrem letzten Motiv weiter arbeitete.

Im zweiten Kurs des Kunsttages entstanden unter Leitung der Kunstlehrerinnen Christine Böhm und Beate Fuhlrott mit der sogenannten Assemblage-Technik Materialcollagen. Auch daran nahmen zahlreiche Schüler des am Effelder Weg gelegenen Gymnasiums teil. Da der „Kunsttag“ der Schule schon lange angekündigt war, konnten die Kursteilnehmer sich schon früh ein Thema überlegen und Materialien dafür von zu Hause mitbringen.

Einen ganzen Koffer voller Krimskrams hatte Stella Martin dabei. In Keilrahmen und mit Hilfe von viel Heißkleber ließen ihre Freundinnen Eva Oberthür, Clara Petri und sie, alle fünfte Klasse, auf beigem oder blauem Papier verschmutzten Strand und vermülltes Meer entstehen. „Man sieht ja immer, wie die Meere verschmutzen und auch noch Tiere den Müll fressen“, entsetzte sich die elfjährige Stella. Quasi als kleinen Hoffnungsschimmer hatte sie noch ein Schatzkästlein in ihr Bild geklebt.

Am einmal jährlich stattfindenden „Kunsttag“ arbeitet das Käthe-Kollwitz-Gymnasium mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Region zusammen. „Wir ermöglichen unseren Schülern damit, Kunstfertigkeiten zu erlernen, die im normalen Schulunterricht nicht durchführbar sind“, sagte Karin Lauberbach. Die Kunstlehrerin rief dieses besondere Bildungsangebot bereits 1993 ins Leben. Gefördert wird es vom Schulförderverein.