Hainich. 15 Frauen und Männer bildeten sich eigens für dieses Ehrenamt fort und dürfen jetzt mit offiziellem Siegel Besucher betreuen.

15 neue Nationalparkführer gibt es im Hainich. Nationalparkleiter Manfred Großmann überreichte kürzlich im Grauen Schloss in Mihla die dazugehörigen Zertifikate. Damit dürfen die Natur- und Landschaftsführer Wanderungen oder thematische Exkursionen anbieten, beispielsweise im Rahmen des Mitmachprogramms der Nationalparkverwaltung.

Alle Frauen und Männer hatten im Herbst 2019 an einem Lehrgang teilgenommen, an dessen Ende eine erfolgreich absolvierte Prüfungswanderung stand. „Die Ausbildung hat es durchaus in sich. In 94 Unterrichtseinheiten werden von den Teilnehmenden unter anderem naturwissenschaftliche, geschichtliche und rhetorische Grundlagen sowie ein Grundwissen über den Nationalpark erworben“, so Großmann. Dafür drückten die jetzt Ernannten vor allem am Wochenende die Schulbank in der Jugendherberge Urwald-Life-Camp bei Lauterbach auf dem Harsberg.

Weitere Themen der Ausbildung seien betriebswirtschaftliche Fragen, Grundlagen zur selbstständigen Tätigkeit und Führungsdidaktik. Die Ausbildung wird vom Heimatbund Thüringen organisiert. Die Projektmittel dafür kommen vom europäischen ELER-Fonds, dem Programm „Entwicklung von Natur- und Landschaft“, und werden vom Thüringer Ministerium für Umwelt kofinanziert.

Die Nationalparkführer sollen sich auch als Botschafter der Hainich-Region verstehen. Ziel sei es, das Land den Gästen nahe bringen, aber durchaus auch eigene Formate zu entwickeln, hieß es im Aufruf für den Lehrgang im letzten Jahr. Neben den zwei Dutzend Hainich-Rangern sind damit über 50 ehrenamtliche Führer unterwegs, um im Nationalpark unter anderem für abwechslungsreiche Touren zu sorgen.

Sie sind ein wichtiges Standbein bei der Betreuung der Gäste, die jährlich in den Hainich kommen. 2019 waren es 315.000, knapp die Hälfte davon besuchte auch den Baumkronenpfad. Im Wildkatzendorf Hütscheroda wurden 27.400 Gäste gezählt. Und zum Jahresende wurde die 100.000. Besucherin in der Nationalpark-Information auf dem Harsberg begrüßt.