Mühlhausen. Denise Herting wurden an der Popperöder Quelle zwei Bienenvölker gestohlen.

Zwei Bienenvölker samt Waben und Brut wurden vor wenigen Tagen in unmittelbarer Nähe der Popperöderquelle in Mühlhausen gestohlen. Berufsimker Denise Herting ist der Raub seiner Bienen bei einer wöchentlichen Kontrolle aufgefallen. Laut Herting müssen Profis am Werk gewesen sein. „Honigbienen in dieser Menge klaut nur jemand, der sich wirklich auskennt und auch Verwendung für die Tiere hat. Die Angst gestochen zu werden ist dem Leihen zu groß“, sagt Herting. Vor einigen Wochen habe er insgesamt 24 Bienenvölker an den Quellenweg gefahren. Seit zehn Jahren stünden die besetzten Bienenkästen an der gleichen Stelle. Probleme oder gar einen Diebstahl habe es bisher nie gegeben. Das Gebiet sei ideal, um den Frühblütenhonig der umliegenden Gärten sowie kräftigen Honig der Lindenblüten zu ernten. Da die Linden durch die Popperöderquelle immer genügend Feuchtigkeit zur Verfügung und somit auch genügen Blüten Wachsen gäbe es auch im Honig gute Erträge.

Dass ein Teil seiner Bienen fehlt, ist dem 34-Jährigen erst gar nicht aufgefallen. Die besetzten Kästen stehen in einer Reihe. Als der Imker Kiste für Kiste abarbeitete, habe er bemerkt, dass zwei komplette Völker samt Waben, Brut und Königin verschwunden sind. Nicht vom Anfang oder Ende der Reihe, aus der Mitte. Imker Herting glaubt das der oder die Diebe mit dem Auto vorgefahren sein müssen. Gut 80.000 Bienen transportiere man nicht mit dem Handwagen durch die Stadt. Die Vorgehensweise macht den 34-Jährigen stutzig. „In den Kisten sind kleine Holzrahmen mit den Bienenwaben, sie stecken in einem Magazin. Das Maß dieser Holzrahmen ist in unserer Region noch nicht ganz geläufig“ erklärt Herting. Um die Bienen zu transportieren, müssten die Rahmen aber ebenfalls in einem Magazin untergebracht werden und in einer abgeschlossenen Transportbox gelagert werden, sonst würden sie durch das Auto fliegen. Dies lässt für den Berufsimker den Schluss zu, dass die Kästen schon vor einiger Zeit ausgekundschaftet wurden.

Der rein wirtschaftliche Verlust beider Völker liege bei gut 300 Euro. Die Bienen seien im Augenblick in der Brut gewesen. Sie hätten sich in den kommenden vier Wochen nahezu verdoppelt. Deshalb rechnet Herting mit einem Gesamtverlust von gut 180.000 Honigbienen. Der Honigertrag pro Volk in diesem Jahr würde zwischen 80-100 Kilogramm liegen, auch dieser sei verloren.„Bienen sind nicht auf ein „Herrchen“ bezogen, sondern absolut autonom. Überall wo sie eingesetzt werden, arbeiten sie leider auch“, weiß der 34-Jährige. Er appelliert an Spaziergänger und Radfahrer, falls jemandem etwas komisch vorkommt oder sich fremde an den Bienenkästen aufhalten, könne man sie ruhig ansprechen. Er und viele seiner Berufskollegen haben beschriftete Fahrzeuge und oftmals auch Brandzeichen an den Kästen die einen Rückschluss auf den Besitzer zulassen. Das die beiden Völker gestohlen wurden, sei ärgerlich. Rein wirtschaftlich könne sein Betrieb das verkraften, so Herting. Da der Imker weitere Raubzüge vermutet, investiert Denise Herting jetzt in Sicherheit. Kontakt zu einem IT-Spezialisten habe er bereits aufgenommen. Es sei möglich die gesamten Kisten, aber auch jede einzelne Kiste zu überwachen. Dies geschehe durch moderne Technik in Echtzeit, Alarme könne man auch auf das Mobiltelefon aufschalten.