Berlstedt. Der Stadtrat der Landgemeinde Am Ettersberg wählt Thomas Basche zum 1. und Georg Scheide zum 2. Beigeordneten

Ein wenig Erleichterung war ihm anzumerken: „Ich danke Ihnen für die konstruktive Zusammenarbeit“ sagte Bürgermeister Thomas Heß (CDU), als am späten Mittwochabend im Berlstedter Dorfgemeinschaftshaus die konstituierende Sitzung des neu gewählten Stadtrates der Landgemeinde Am Ettersberg zu Ende ging. Tatsächlich war die durchweg sachliche, respektvolle Atmosphäre nicht zu vergleichen mit den emotional aufgeladenen beiden Sitzungen des Übergangs-Stadtrates, zu dem sämtliche (und das waren mehr als 80) Ratsmitglieder der Orte gehörten, die sich am 1. Januar zur Landgemeinde zusammengeschlossen hatten.

Zunächst galt es Personalien zu klären: Zu Beginn der Sitzung vereidigte der Wohlsborner Ortschaftsbürgermeister Peter Thomas als ältestes Ratsmitglied Heß als den ersten gewählten Bürgermeister der Landgemeinde in sein Amt. Nachrücker für Heß, der zur Kommunalwahl auch ein Stadtrats-Mandat gewonnen hatte und es nach seinem Sieg in der Bürgermeister-Stichwahl zurückgab, ist Manfred Wagner aus Hottelstedt. Es folgten die Wahlen des 1. und 2. Beigeordneten. Zu beiden traten jeweils vier Bewerber an. Die Stichwahl zum 1. Beigeordneten gewann der Ramslaer Ortschaftsbürgermeister Thomas Basche mit 11:9 Stimmen gegen seinen Kollegen aus Sachsenhausen, Georg Scheide. Im ersten Wahlgang ausgeschieden waren Sylvia Engel aus Berlstedt und Ortschaftsbürgermeister Markus Baehr aus Krautheim.

Beide traten auch im Rennen um den 2. Beigeordneten wieder an, kamen aber erneut nicht in die Stichwahl. Dort holte Georg Scheide eine knappe 11:9-Mehrheit gegen den Ortschaftsbürgermeister von Buttelstedt, Tobias Volland.

Direkt im Anschluss ging es in die Sacharbeit: Der erste Landgemeinde-Haushalt stand zur Diskussion, er soll in der nächsten Stadtratssitzung am 10. Juli bereits beschlossen werden. Einige der von den Ortschaftsbürgermeistern und -räten im Vorfeld eingebrachten Projekte wurden zurückgestellt und kommen auf eine später abzuarbeitende Prioritätenliste. Andere packten direkt den Sprung in den Entwurf zum Vermögenshaushalt – etwa der Umbau des Kindergartens in Heichelheim und die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Hottelstedt, beide mit großen Fördermittel-Anteilen. Den dicksten Batzen an Eigenmitteln bilden 100.000 Euro für die technische Ausstattung des Bauhofes. Hier hatte dessen Leiter Maik Horstmann zunächst nur 30.000 Euro gefordert. In Kenntnis über den Zustand eines Großteils der Technik plädierten jedoch vor allem die Buttelstedter Stadträte für ein Umdenken: „Wir sollten das Geld jetzt in die Hand nehmen, wo wir es noch können“, so Alfred Dürrbeck. „Davon haben am Ende alle etwas.“ Heß unterstützte den Gedanken: „Mit gutem Material steigert man auch die Motivation der Mitarbeiter.“

Größte Sorge des Bürgermeisters ist das Thema Breitband-Ausbau: „Wenn wir, wie es zuletzt vom Freistaat zu hören war, tatsächlich zehn Prozent der zu investierenden siebeneinhalb Millionen selbst tragen müssen, landen wir sofort im Minus und finden uns nächstes Jahr in einem Haushaltssicherungskonzept wieder.“