Kromsdorf. Neun Feuerwehren und beherzte Traktoristen haben Freitagabend das Flammen-Inferno auf einem Weizenfeld im Weimarer Land in den Griff bekommen. Mindestens 90 Personen waren im Einsatz.

Erneut ein Feldbrand im Weimarer Land, und wieder knapp an der Katastrophe vorbei: Ein rund 20 Hektar großer Weizenschlag am Rand von Kromsdorf-Nord, zwischen dem Radweg nach Denstedt und der Eisenbahnstrecke, geriet Freitagabend aus noch völlig unklarer Ursache in Brand.

Anwohner beobachteten ein kleines Feuer mitten auf dem Feld, das binnen weniger Minuten zu einem bedrohlichen Flächenbrand wuchs. Der schnelle und beherzte Einsatz von Feuerwehren, Arbeitern der Erzeugergenossenschaft Kromsdorf und freiwilligen Helfern verhinderte, dass die Flammen auf Gärten oder gar Wohn- und Gewerbegrundstücke übergriffen.

„Die Flammen waren meterhoch“, schilderte der Kromsdorfer Feuerwehrmann Marcel Rieger, der mit drei Kameraden als Erster vor Ort war. Er forderte sofort Verstärkung an, 18.42 Uhr ging der Alarm bei der Rettungsleitstelle ein. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Oßmannstedt, Umpferstedt, Mellingen, Bad Berka, Apolda, Buttelstedt und Schöndorf rückten an, dazu die Berufsfeuerwehr Weimar.

Mit Traktoren Schneisen ins Feld geschlagen

Die EG Kromsdorf, der die Flächen gehören, schickte vier Traktoren mit Pflügen und Eggen, um Sicherheitsschneisen zu ackern. Zudem brachte sie drei Wasser-Anhänger zum Einsatz, aber auch die benachbarten Genossenschaften aus Pfiffelbach und Großobringen kamen mit ihren Kesselwagen. Auf rund 90 Einsatzkräfte inklusive der Traktoristen schätzte der ebenfalls angerückte Leiter des Katastrophenschutzes im Landratsamt, Steffen Schirmer, das Aufgebot vor Ort.

Der Kromsdorfer Ralf Seeber, erst am Donnerstag von der Berufsfeuerwehr in den Ruhestand verabschiedet, feierte gerade seinen 60. Geburtstag im Schloss, als die Sirene ging.

Er und einige Feiergäste gingen nach draußen, sahen die drohende Katastrophe und packten sofort an. In Zivil legten sie schnell eine B-Leitung, bauten eine Wasserversorgung auf und schirmten mit einer Wasserwand in der sogenannten Riegelstellung das am meisten vom Brand bedrohte Haus am Ortsrand ab.

Da das Feuer bis an den Bahndamm vorgedrungen war, sperrte das Notfallmanagement der DB die Strecke zwischen Apolda und Weimar für mehr als eine Stunde, von 19.22 bis 20.27 Uhr.

Am Bahndamm waren zuletzt noch die Feuerwehren Bad Berka und Apolda mit Löscharbeiten beschäftigt. Die EG sorgte für finale Sicherheit: Sie pflügte das gesamte Feld um und erstickte die letzten Glutnester.

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