Apolda. Handball, Oberliga: Die Apoldaer Männer gewinnen gegen den USV mit 26:22 dank starker Abwehrarbeit.

Als die ARD am Samstagabend die Bundesliga-Fans beim Spiel von Magdeburg gegen Kiel in den letzten Sekunden enttäuschte, bekam man bei den Handballern aus der Region davon nicht viel mit. Man nämlich selbst im Einsatz, beziehungsweise waren die Fans in der Halle, um den HSV Apolda anzufeuern. Das sollte sich durchaus lohnen. Denn die Glockenstädter konnten die Auftakt-Niederlage in Bad Blankenburg vergessen machen und gewann durch eine Energieleistung zu Hause gegen den USV Halle mit 26:22.

Im Gegensatz zur Vorwoche hatte sich im Kader etwas getan. Bojan Mirilo war wieder mit dabei und auch Torsten Dippmann, eigentlich nach der vergangenen Saison verabschiedet, schnürte noch mal die Schuhe. Er machte sogar ein Tor und am Ende sollte sich zeigen, dass jeder Treffer wichtig war. Der Start gelang der Truppe um Trainer Robert Flämmich schon mal ganz gut. 6:3 stand es nach zehn Minuten für den Gastgeber, was Halle zu einer Auszeit zwang. Danach wurde es das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Überhaupt zeichnete sich der Spieltag wieder dadurch aus, dass alle Mannschaften eng beieinander liegen. Ein Fakt, den Flämmich schon vor der Saison vermutet hatte und sich wie in den vergangenen Jahren zu bestätigen scheint. Beim 8:8 glichen die Gäste erstmals wieder aus und Apolda musste zwei Zeitstrafen überstehen. Es gab einige Führungswechsel und mit einem 14:13 für den HSV ging es in die Pause.

Etwas mehr als vier Monate war es her, da gewann der USV in der Apoldaer Halle in einem ähnlichen Krimi und die zweite Halbzeit blieb spannend bis zum Schluss. In der 42. Minute war beim 19:19 alles noch offen und blieb vor allem eine kleine Abwehrschlacht. Die Apoldaer Defensive sowie Torhüter Igor Toskoski legten aber noch mal eine Schippe drauf und machten es dem USV immer schwerer. Drei Tore in Folge zwangen Halle zur nächsten Auszeit. Nicolas Behrends, der beste Werfer der Gäste, verkürzte noch mal auf 22:21. Eine Minute später bekam Slobodan Veselinovic die Rote Karte, doch Halle wenig später eine Zeitstrafe. Bojan Mirilo übernahm in der Folge Verantwortung und machte den 24. und 25. Treffer. Als Norbert Ban die Kugel zum 26:22 einschweißte, war die Partie gelaufen und Toskoski legte mit einem gehaltenen Siebenmeter die Kirsche auf die Siegestorte.

Erfolgreich war auch die zweite Mannschaft des HSV Apolda, die bei Werratal II mit 24:20 gewinnen konnte, ebenfalls dank einer starken Abwehrleistung. Mit neun Feldspielern und einem Torhüter war man nach Breitungen gereist und konnte nach einer ausgeglichenen Anfangsphase sogar davonziehen. Zwischenzeitlich waren es für das von Volker Goldmann angeführte Team sogar vier Tore Unterschied, doch Werratal kämpfte sich bis zur Pause auf ein 10:12 heran.

In Hälfte zwei ging dann der Faden für die Gäste ein wenig verloren. Die Hausherren gingen durch drei schnelle Tore in Führung, schienen sich sogar abzusetzen, aber Apolda biss sich fest. Als Werratal nach 49 Minuten 20:18 führte folgte die beste Phase der Apoldaer, die nämlich bis zum Schlusspfiff kein einziges Gegentor mehr hinnehmen mussten. Mit einem Dreierpack erzielte Volker Goldmann das 21:20 und setzte auch den Schlusspunkt. Großer Jubel herrschte bei der kleinen HSV-Gang, die den ersten Sieg einfuhr.

Weniger Glück hatten die Weimarer Landesliga-Männer im Heimspiel gegen den Nordhäuser SV. Mit einer besseren Chancenverwertung und ein paar Fehlern weniger wäre auf jeden Fall ein Sieg möglich gewesen. So musste man sich den etwas routinierteren Gästen mit 25:29 geschlagen geben. „Die Niederlage ist bitter, aber meine Jungs haben alles reingehauen und trotzdem eine mannschaftlich geschlossene Leistung gezeigt. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, wieder an der Seitenlinie zu stehen“, sagte der neue HSV-Coach Patrick Engemann. Mit den ersten Minuten konnte er auf jeden Fall nicht zufrieden sein.

Nach zehn Minuten stand es 2:7 aus Sicht des HSV und die Auszeit musste her. Die sollte tatsächlich helfen, denn im Laufe der nächsten Minuten kam man Tor um Tor heran. Fünf Minuten vor der Pause stand es 11:13, doch nach einigen unnötigen Fehlern ging man mit 11:16 in die Kabinen. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Wenn die Weimarer konzentriert blieben, kamen sie heran, leisteten sich nach guten Phasen aber auch technische Fehler, so dass der Ausgleich nie gelang. Beim 24:26 waren noch sechs Minuten zu spielen. Doch dann übernahm Gästespieler Marcel Effenberger-Kiel und hielt fast im Alleingang die Weimarer auf Distanz, traf auch zum 29:25-Endstand.