Utzberg. Internationales Unternehmer-Netzwerk BNI hat seit Dienstag ein Team im Weimarer Land

24 Gründungsmitglieder zählt das regionale Team „Goethe“ des Unternehmer-Netzwerkes „Business Network International“ (BNI) für das Weimarer Land und die Kulturstadt. Vorbereitende Treffen gab es seit etwas mehr als einem Jahr, gestern folgte die offizielle Gründung. Diese war mit rund 100 Besuchern die erste große Veranstaltung in der neu gebauten Event-Location „Landalm“ am Rand von Utzberg – das neueste Projekt der bekannten Weimarer Gastronomen-Brüder Robert und Mark Deobald. Ersterer ist Mitglied im „Goethe“-Team, das sich ab sofort wöchentlich in Utzberg trifft.

Es handelt sich nicht nur um einen losen Verbund: Die Mitglieder zahlen 990 Euro Jahresbeitrag an die europäische BNI-Zentrale in Wien, die Anwesenheit bei den Treffen jeden Dienstag 7 bis 8.30 Uhr wird als Pflicht angesehen. Jedes Team nimmt aus jedem Fachgebiet nur ein Unternehmen exklusiv auf – sollten sich beispielsweise mehrere Betriebe eines Handwerks bewerben, entscheiden die Team-Mitglieder, wen sie aufnehmen – nach Kriterien wie Reputation, Referenzen, Vertrauen. Der Nutzen, den die Mitglieder aus dem Team ziehen, ist der Netzwerk-Effekt: Empfehlungen, Problemlösungen auf dem kurzen Weg durch persönlichen Kontakt. Wenn Umsatz entsteht, bekommt der Empfehlungsgeber keine Provision, dafür aber ein kleines Dankeschön-Kärtchen: „Gegenseitige Wertschätzung ist wichtig“, sagt BNI-Mitarbeiterin Mandy Gille, als Gebietsdirektorin die organisierende Hand im Hintergrund. „Goethe“ ist ihr fünftes Team in Thüringen seit Februar 2018.

Beim ersten Treffen im Weimarer Deobald-Restaurant „Cielo“ Ende August 2018 saßen ganze drei regionale Unternehmer am Tisch: die Apoldaer Steuerberaterin Evelyn Petermichl, Sergej Lagermann als Mitbetreiber einer Fitness-Kette und die Blankenhainerin Yvette Schaldach, die unter dem Dach der Tischlereifirma ihres Mannes in Blankenhain eine Coaching- und Beratungsfirma betreibt. Sie holte beispielsweise den Kranichfelder Bauelemente-Unternehmer Klaus Neumann mit ins Boot und überreichte ihm gestern eine große Dankeschön-Urkunde: Er hatte durch seine Kontakte Handwerker für die Büro-Umbauten bei Schaldachs vermittelt. „Manchmal kommt es eben auch drauf an, wer anruft“, schmunzelte er.

Zwei konkrete Mitgliedsanträge und mehrere Interessierte waren das Ergebnis der gestrigen Großveranstaltung. Dass BNI-Teams sich wieder auflösen, sei die Ausnahme, so Mandy Gille. Allerdings habe eine solche, nämlich im Jahr 2010 in Karlsruhe, erst dafür gesorgt, dass der Der Wunsch-Name „Goethe“ jetzt für die Region um Weimar frei war.