Weimar. Schüler des Goethegymnasiums führen zu den demokratischen Ursprüngen in der Stadt

Ihre Stadtführung begann mit einem Experiment: Kann sich die Gruppe in fünf Minuten im Konsens auf eine politische Protestform einigen? Im Rahmen der Aktionswoche „Platz für Demokratie“ stellten Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B des Goethegymnasiums zunächst das Demokratieverständnis der Teilnehmer auf die Probe. – Dann konnte die interaktive Stadtführung beginnen: sieben Stationen in der Weimarer Innenstadt.

Ein Jahr lang hatte die Klasse im Projekt Fragen zur Entstehung der Demokratie 1919 entwickelt, die Ursprünge gesucht und Gedanken der Menschen vor 100 Jahren ergründet. „Der Stadtspaziergang ist zur Antwort der Klasse auf ihre Fragen geworden“, sagt Deutschlehrerin Susanne Thiele, die das Projekt zusammen mit ihrer Kollegin Dagmar Luther im Unterricht durchgeführt hat.

„In dem Stadtspaziergang wollen wir die Leute auf der Haut spüren lassen, wie demokratische Entscheidungen getroffen werden“, erläutert Louis (15), Schüler der 10B, die Idee des Stadtspaziergangs. Demokratie muss gepflegt werden, findet er. – Vom Platz der Demokratie aus über den Theaterplatz und die Schützengasse, ging es unter anderem um die Diskussion der neuen Flagge für die Weimarer Republik und um die Rechte der Frauen.

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