Weimar. Die Benefizaktion von KTW und weiteren Förderern erlebt am Sonntag einen stimmungsvollen Ausklang

Der Weimarer Tafel plus gilt die Benefizaktion rund um die DNT-Aufführung von „Peterchens Mondfahrt“ am Sonntag. Klaus Deininger (KTW Weimar) und sein Unterstützerkreis wollen dem Tafel-plus-Projekt mit dem Spendenerlös weitere Jahre ermöglichen (wir berichteten am 15.11.).

Die pädagogischen Mitarbeiterin Ulrike Scheller und ihre Netzwerkpartner zeigen Tafelgästen Wege, wie sie ohne oder nur mit geringer Unterstützung von außen ihr Leben selbstverantwortlich meistern können. Das Hauptaugenmerk gilt dabei Kindern und Jugendlichen, um „Tafelkarrieren“ zu durchbrechen. Die nächste Generation soll einmal ohne Angebote und Hilfen der Tafel zurechtkommen.

Beratungsarbeit ist ein fester Bestandteil des Tafel-plus-Projekts geworden. Dramatisch war dabei der Hilferuf eines Mannes, der orientierungslos und unter offensichtlichem Drogeneinfluss die Beratung
aufsuchte. Inzwischen befinde er sich in einer Langzeittherapie, die ihm hilft, sein Leben neu zu ordnen.

Die Tafelsprechstunde, jeweils dienstags und donnerstags, suchen inzwischen etwa 35 Tafelgäste pro Woche auf. Damit ist die Nachfrage um etwa ein Drittel gestiegen. Inhaltlich geht es vor allem um sozialrechtliche und psychosoziale Beratung, Schuldnerberatung, Teilhabe an der Gesellschaft und Arbeit, Krisenintervention sowie Unterstützung von Flüchtlingen. Dabei kann die Beratung auf das ausgezeichnete Netzwerk zu den sozialen und kommunalen Einrichtungen der Stadt zurückgreifen.

Ein Beispiel ist auch das Upcycling-Projekt von Tafel plus, Kramixxo & Waggong und dem Studenten-Kollektiv Kubik. Es brachte Jüngere und Ältere, Studentinnen mit klaren Bildungszielen und Schülerinnen mit geringeren Bildungschancen, künstlerisch Motivierte und der Kunst eher ferne Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zusammen. Nach der Devise „Aus Alt mach Neu“ wurden Möbel, Haushaltswaren und Dekorationsartikel aus zweiter Hand zu Werk- und Rohstoffen.

In die gleiche Richtung zielte im Mai der Workshop mit dem Namen „Küchenlichter“, der Upcycling auf Küchenartikel und Lichtquellen begrenzte. Aus alten und entsorgten Küchenutensilien entstanden Lampen, Kerzenständer, Schmuck und Ähnliches. Die Teilnehmer lernten Designtechniken kennen und konnten sie anwenden.

Stadtrandfreizeiten werden für Kinder ausgerichtet, die normalerweise nicht aus ihrem Lebensumfeld herauskommen. Über das Jahr verteilt erhalten etwa 20 Kindern Angebote, vom Murmelbahn-Bau, über eine GPS-Tour, einen Escape-Room-Besuch und ähnliche Höhepunkte. Die Freizeiten werden durch das Tafel plus-Projekt in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde und der Kreisstelle für Diakonie ausgerichtet. Zu den Höhepunkten gehört eine Ferienfreizeit, die 2019 in die Sächsische Schweiz führte.

Ein After-Show-Benefiz, das Finale der Benefizaktion, findet am Sonntag, 15.12., 18 Uhr, an der Eisbahn mit Livemusik von Falk Müller und Günter von Dreyfuß statt.