Weimar. Weimars Klinikum erlebt eine seltene Häufung von Mehrlingsgeburten: Gleich viermal erblicken innerhalb zwei Wochen Zwillinge das Licht der Welt.
Gleich viermal Zwillinge erblickten innerhalb von zwei Wochen im Sophien- und Hufeland-Klinikum das Licht der Welt. Mit bislang 13 Mehrlingsgeburten liegt das Klinikum Weimar auf dem hohen Vorjahresniveau. Und der Zwillingssegen scheint noch ein bisschen anzuhalten: Bereits am kommenden Donnerstag steht die nächste Entbindung von zwei Babys auf einen Schlag an.
„Gewöhnlich sind nur zwei Kinder von einhundert Neugeborenen Zwillinge. Wir freuen uns daher besonders über den zahlreichen doppelten Kindersegen der letzten Wochen“, sagt Dr. med. Cathleen Heinemann, Oberärztin der Geburtshilfe in Weimar. „So eine Zwillingshäufung wie sie gerade aufgetreten ist, bei gleichzeitig erhöhtem Risiko einer frühzeitlichen Geburt, kann nur in Zusammenarbeit mit der Kinderklinik im Haus gut funktionieren“, weiß die erfahrene Oberärztin. Auf der Neugeborenen-Intensivstation der benachbarten Kinderklinik werden Frühchen, wie es bei Zwillingen oft der Fall ist, nach der Entbindung optimal versorgt.
Schwangere wurden über einen langen Zeitraum im Klinikum betreut
Gemeinsam mit der Geburtsklinik sind beide Abteilungen als „Perinatalzentrum Level II“ klassifiziert, der zweithöchsten Versorgungsstufe für Früh- und Neugeborene. Das bedeutet, dass im Klinikum Weimar alle Voraussetzungen für eine professionelle Versorgung von Kindern erfüllt werden, die ab 29. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht ab 1250 Gramm zur Welt kommen.
„Alle Zwillingsschwangeren wurden vor der Entbindung über einen langen Zeitraum im Klinikum betreut – teilweise ab der 24. Schwangerschaftswoche“, so die Oberärztin. Auf diese Weise ließen sich Unregelmäßigkeiten direkt erkennen und eine drohende Frühgeburt vermeiden oder hinauszögern.
Drei der vier Zwillingspaare kamen als Frühchen zur Welt
Es gilt dennoch als typisch, dass drei der vier Zwillingspaare offiziell als Frühchen zur Welt kamen. Ein Pärchen wurde reif entbunden. Bei zwei der Mehrlingsgeburten konnte ein Kaiserschnitt durch den Einsatz des erfahrenen und fachkundigen Personals abgewendet werden.
Den Auftakt machten am 27.9.19 Mats und Marta Döhrer mit einem Geburtsgewicht von 1966 und 1485 Gramm und einer Körpergröße von jeweils 45 Zentimetern. Am 5. Oktober begrüßte das Team Finnja und Luca Hofmeister mit einem Geburtsgewicht (1990 und 2088 Gramm, jeweils 46 Zentimeter). Zwei Tage später kam Pärchen Nummer 3 zur Welt, bevor die Brüder Vincent und Elias Staude am 10. Oktober mit 3140 und 2955 Gramm (je 50 Zentimeter) als einziges gleichgeschlechtliches Paar zur Welt kamen.
Mütter und Kinder sind wohlauf. Zwei Familien konnten ihren Heimweg antreten. Die anderen Zwillingspärchen werden noch ein paar Tage auf der Neonatologie betreut. Insgesamt kamen allein in den 14 Tagen 39 Babys zur Welt.
