Weimar. Mobiler Pavillon der Bauhaus-Uni im Hauptbahnhof eingeweiht. Weitere Stationen in Leipzig, Litauen und Norwegen

Unterwegs mit Clara, Edvard und Mikalojus Konstantinas: Was Reisen im 19. Jahrhundert bedeutete, das zeigt der am Donnerstag eröffnete Ausstellungspavillon im Kulturbahnhof Weimar.

„In einen großen Raum einen kleineren einzubauen, das ist wunderbar gelungen“, anerkennt Eszter Fontana vom Verein Leipziger Notenspur, ehemalige Direktorin des Musikinstrumentenmuseums Leipzig. Sie ist Initiatorin des Projekts, das an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Uni umgesetzt wurde.

„Reisen“ lautete das verbindende Thema, dem sich Bachelor-Studierende im Fach Architektur in ihrem zweiten Semester widmeten. Sie entwarfen die mobile Ausstellungsarchitektur. Die offene Rahmenkonstruktion aus Nadelholz und Stahl öffnet Sichtachsen und Reflexionsräume und fokussiert den Blick auf Clara Schumann, Edvard Grieg und Mikalojus Konstantinas Ciurlionis. Komponisten und Musiker, die in ihrer Zeit in Europa oft monatelang zu Konzertreisen unterwegs waren. Allen gemeinsam ist die musikalische Ausbildung in Leipzig.

Der Musik-Pavillon sehe „in seinen reduzierten Formen so einfach aus“, meint Eszter Fontana, dahinter aber stecke viel Arbeit. Allein die Aufzählung der vielen Beteiligten führt dem Betrachter der Ausstellung vor Augen, wie intensiv recherchiert und wie akribisch die Aufgabe umgesetzt wurde.

Unter den von Studierenden ausgearbeiteten Entwürfen setzte sich letztendlich jener von Ann-Kathrin Höltkemeier, Lena Beckmann, Carla Koch, Alix von Knebel-Doeberitz und Dania Hajjar durch.

Die Realisierung übernahmen die Schreinerei Hartmann, Walldorf, und die Firma Exhibition print Schrift und Werbung, Weimar. Für die Auswahl der Fotos und für die Texte zeichnet Kuratorin Eszter Fontana verantwortlich.

Der Musikpavillon ist bis zum 15. November im Hauptbahnhof Weimar zu Gast und geht danach auf Reisen nach Leipzig sowie nach Litauen und Norwegen, Heimatländer von Ciurlionis und Grieg. Das Projekt wurde von der EU gefördert und entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der Bauhaus-Uni und der Leipziger Notenspur e.V. „Ohne Eszter Fontana würde es das Projekt nicht geben“, betont Bernd Rudolf, Leiter des Lehrstuhls Bauformenlehre und Dekan der Fakultät Architektur und Urbanistik.