Tilburg. Der Erfurter Oberligist gewinnt dank des Overtime-Treffers von Verteidiger Petr Gulda beim niederländischen Top-Team mit 4:3.

Tilburg. Was für ein Start ins neue Eishockey-Jahr: Im ersten Teil seiner Mammut-Aufgabe hat der Erfurter Oberligist bei den Tilburg Trappers ein Zeichen gesetzt. Keine 72 Stunden nach dem misslungenen Re-Start beim 2:3 gegen Aufsteiger Diez-Limburg holten sich die Black Dragons am Samstagabend beim Spitzenteam aus den Niederlanden die ersten Punkte in 2021. In einem strafenreichen Treffen gewannen sie in der Verlängerung 4:3 und nahmen zwei Zähler mit, bevor am Sonntagabend (17 Uhr) das nächste Aufeinandertreffen beim Tabellenzweiten der Nord-Staffel folgt.

Petr Gulda wird dann wohl besonders heiß sein. Der 30 Jahre alte Tscheche machte die Überraschung im ersten Spiel bei den Trappers perfekt. Nach einem schönen Pass von Alexander Spister schoss er die Scheibe in der Verlängerung ins Netz (65.). Und das im Gegenzug nachdem Konstantin Kessler im Drachentor eine Großchance des Favoriten vereitelt hatte. "Ein riesen Save", schwärmte Erfurts Trainer Raphael Joly von der Rettungstat des Goalies und freute sich danach vor allem für den Torschützen. "Es war sein bestes Spiel", lobte er Gulda. Immer wieder hätte er ihm zugesprochen, mutig nach vorn zu gehen. "Ich freue mich sehr für ihn", sagte Joly nach einem Duell, in dem die Erfurter einen stärkeren Eindruck hinterließen als zwei Tage zuvor in der heimischen Halle. Nach dem 2:3 gegen Diez-Limburg monierte der Erfurter Coach, dass seine Mannschaft trotz spielerischer Dominanz nicht die Leistung abrufen konnte, die er erwartet hatte. "Wir wollten nicht dorthin gehen, wo es wehtut", sagte er mit Blick zurück.

In Tilburg zeigten die auf Platz acht liegenden Erfurter von Beginn an, das zu ändern. Nach dem frühen Rückstand (3.) sah sie Joly im zweiten Drittel als klar bessere Mannschaft. Die Ausgleichstreffer durch Reto Schüpping zum 1:1 (21.) und Kyle Beach zum 2:2 (36.) nach erneutem Rückstand untersetzten seine Meinung, ehe Arnoldas Bosas die Drachen im strafenbedingt abfallenden Schlussdrittel sogar in Führung schoss (51.). Drei Minuten später egalisierte Tilburgs Diego Hofland. Zum Leidwesen der Gäste, die in ihrem zweiten Spiel nach mehrwöchiger Coronapause aber noch einmal zulegen konnten.

"Die Jungs haben eine gute Antwort gegeben. So wie das ganze Jahr über", sagte Raphael Joly stolz nach dem Coup seines Teams. Dass sie gegen Tilburg gewinnen können, hatten sie im vergangenen November zu Hause bereits beim 3:2 bewiesen. Beim niederländischen Top-Team zu gewinnen sei aber noch einmal etwas ganz anders, merkte der Drachen-Coach an. "Das gelingt nicht vielen Mannschaften."