Hannover.

Der wechselwillige Torjäger Philipp Hofmann sitzt im Auswärtsspiel des Karlsruher SC bei Hannover 96 auf eigenen Wunsch überraschend auf der Bank.

"Philipp hat uns gestern informiert, den Trainer und mich, dass er sich nicht imstande fühlt, heute aufzulaufen. Dementsprechend spielt er heute nicht", sagte KSC-Sportchef Oliver Kreuzer kurz vor dem Anpfiff bei Sky. "Ich glaube auch nicht, dass es ihm körperlich schlecht geht. Das ist vielleicht ein letzter Versuch, den Wechsel zu erzwingen."

Der 1. FC Union Berlin möchte den besten Karlsruher Stürmer der vergangenen Saison verpflichten. Bislang ist der Fußball-Bundesligist sich mit dem KSC aber nicht über eine Ablösesumme einig geworden. "Momentan passt es nur für Union und Philipp, aber nicht für den KSC. Dementsprechend bleibt Philipp - Stand heute - beim KSC", sagte Kreuzer. Die Badener wollen eine Millionenablösesumme für den 27-Jährigen. "Was kolportiert wurde in den Medien, fünf Millionen Euro, das ist weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Aber wir sind auch noch weit weg von dem, was Union Berlin sich vorstellt."

Unions Präsident Dirk Zingler wollte sich zu der Personalie nicht äußern: "Wir sprechen letztlich über die Spieler, die wir heute auf dem Platz haben, die wir im Kader haben, die bei uns unter Vertrag stehen. Wir kommentieren Transferangelegenheiten, die noch nicht abgeschlossen sind, nicht in der Öffentlichkeit", sagte er bei Sky.

Anstelle von Hofmann beginnt in Hannover Babacar Guèye als einzige Sturmspitze des KSC. Am nächsten Sonntag gegen den VfL Bochum könnte Hofmann wieder in der Startelf stehen. "Wenn Philipp am Montag oder Dienstag wieder in die Trainingswoche startet und gut trainiert, sich dann auch mental wieder bereit fühlt gegen Bochum zu spielen, dann wird er spielen", sagte Kreuzer.

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