München.

In der Debatte um eine Senkung der Altersgrenze im deutschen Profi-Fußball hat Bayern Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor möglichen Nachteilen der Bundesligavereine im internationalen Wettbewerb gewarnt.

Der Ex-Profi gibt aber auch zu bedenken, dass es bei der Entwicklung von Nachwuchsspielern nicht nur um den Fußball gehen dürfe. "Wir haben auch eine große Verantwortung den Jungs gegenüber, dass sie auch in der Schule sehr gut sind. Auch darum kümmern wir uns. Da muss man vorsichtig sein", sagte Salihamidzic nach dem 5:0 des FC Bayern am Samstagabend in der Bundesliga gegen den FC Schalke 04.

"Es bewegt sich etwas", sagte der Münchner Sportchef zur Debatte um den Einsatz von Akteuren unter 17 Jahren in der Bundesliga und 2. Liga, die maßgeblich von Borussia Dortmund angestoßen wurde. "Es gibt immer wieder junge Spieler, die körperlich schon sehr weit sind, nicht nur in Dortmund, auch international. Da sind Einsätze normal", sagte Salihamidzic und fragte: "Warum sollen wir einen Nachteil haben?" Auf dem Transfermarkt werden für Talente schon horrende Ablösesummen geboten. Frühere Einsatzchancen in großen Ligen wie England oder Spanien können da auch ein Wechsel-Argument sein.

Die Teenager müssten sich aber auch als Persönlichkeiten entwickeln, mahnte Salihamidzic. "Da müssen wir aufpassen." Allerdings habe sich der Fußball verändert, die jungen Spieler seien körperlich früher entwickelt und damit auch früher reif für Einsätze im Profibereich. Es sei "der richtige Schritt, dass wir auch in Deutschland keinen Nachteil haben der Konkurrenz gegenüber", meinte der Sportdirektor.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant, die Altersgrenze im Profibereich herabzusetzen. Aktuell sieht die Regelung vor, dass Spieler bei ihrem Liga-Debüt das 18. Lebensjahr vollendet haben müssen oder zum jüngeren Jahrgang der U19 zählen. Eine Regeländerung bedarf der Zustimmung der DFL-Vollversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten. Die nächste Tagung ist Ende März.