Leipzig.

RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann engagiert sich in der Coronavirus-Krise in vielen sozialen Bereichen. Der 32-Jährige will die Probleme der Fußball-Bundesliga aber nicht überhöhen.

"Ich habe viele Kumpels, die selbstständig sind. Wenn es bei denen vorbei ist, ist es in derselben Art und Weise für immer vorbei. Ich möchte da im Fußball weg von dem Ego-Denken. Es gibt viele Wirtschaftszweige, da geht es noch dramatischer zu", sagte Nagelsmann in einem Interview der "Bild am Sonntag".

Daher versucht "Deutschlands Trainer des Jahres 2017" zu helfen. "Ich versuche zu spenden, breit gestreut. Ich unterstütze zum Beispiel ein Projekt von Florian Neuhaus (Gladbacher Profi, d. Red.), wir kommen aus der gleichen Region", so Nagelsmann. Bei seinem Verein RB läuft gerade die Kampagne #WIRALLE. "Wir helfen unter anderem sozialen Einrichtungen, da leiste ich auch meinen Beitrag", sagte Nagelsmann.

Aus wirtschaftlicher Sicht hält Nagelsmann auch nichts von einer Transfersperre im Sommer. "Wir brauchen den Geldfluss im Fußball, eine gewisse Wirtschaftlichkeit", sagte er. Zugleich denkt er an eine mögliche Verschiebung der Transferperiode, "vielleicht etwas kürzer oder später im Jahr. Letztlich gibt es einen Markt und es gibt Verträge. Daran ändert auch Corona nichts", sagte Nagelsmann.

Privat arbeitet der 32-Jährige weiter an einem Pilotenschein. "Den habe ich schon in Hoffenheim angefangen. Das ist wahnsinnig interessant. Die Aerodynamik, Aufbau eines Flugzeugs, die Funksprüche - das erweitert einfach den Horizont. Im Ultraleicht-Bau könnte in Zukunft viel über Elektromobilität laufen. Das macht die Sache zusätzlich reizvoll", sagte Nagelsmann.

Abheben wie einige Profis der Branche will der Coach aber nicht. "Ich werde mir auf jeden Fall keinen Jet kaufen, um auf Sylt einen Kaffee zu trinken", sagte Nagelsmann und betonte: "Es geht vor allem um die ultraleichten Flieger und die Möglichkeiten, die dahinterstecken. Wann ich aber das erste Mal abhebe, ist völlig offen. Prüfungen habe ich noch nicht absolviert."