Wolfsburg.

Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke hat sich angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage für die Einführung von Quarantäne-Trainingslagern im Schlussspurt der Fußball-Bundesliga ausgesprochen.

"Grundsätzlich bin ich eigentlich kein Freund von Quarantäne-Trainingslagern. In diesem Fall war ich allerdings ein Befürworter. Wir könnten so drei Spieltage absichern", sagte Schmadtke der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" mit Blick auf einen möglichen Zeitraum vom 8. bis 22. Mai. "Damit könnte man das Risiko rausnehmen, dass sich einer beispielsweise beim Einkaufen etwas einfängt und dann die ganze Gruppe betroffen ist", sagte Schmadtke.

Am Donnerstag hatte es bei Hertha BSC vier positive Corona-Fälle gegeben. Die komplette Mannschaft und der Trainerstab befinden sich nun für 14 Tage in Quarantäne. Die Hertha-Spiele in Mainz, gegen Freiburg und beim FC Schalke 04 müssen daher verlegt werden. Damit wird es erstmals auch in der Ersten Liga Spielausfälle wegen Corona geben. Zuvor waren lediglich die Zweite und die Dritte Liga mit mehreren Ausfällen betroffen gewesen.

Auch Trainer Heiko Herrlich vom FC Augsburg würde eine vorbeugende Quarantänemaßnahme zum Saisonende der Fußball-Bundesliga befürworten. "Ich schlafe zwar auch lieber zuhause. Aber wenn das die Möglichkeit ist, um auf Nummer sicher zu gehen, weil schon eine unruhige Situation daraus entsteht, dass Spieltage nicht komplett sind, dann würde ich das auf jeden Fall gutheißen", sagte der Coach der Schwaben.

Herrlich wunderte sich, dass ein ursprünglich für 14. bis 26. April angedachtes Quarantäne-Trainingslager dann doch nicht umgesetzt wurde. "Ich bin dafür auf jeden Fall offen, weil ich sage, dass es sowieso ein Privileg ist, dass wir spielen dürfen", meinte Herrlich.

Besondere Anweisungen an seine Spieler werde es vor der anstehenden Englischen Woche mit dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am Samstag (15.30 Uhr) und danach in Frankfurt und gegen Köln nicht geben. "Die Spieler wissen um die Verantwortung. Wir alle versuchen, uns bestmöglich zu schützen", berichtete Herrlich. Wegen des dichten Terminkalenders "ist gar nicht viel Zeit für drumherum. Da mache ich mir relativ wenig Sorgen. Die Spieler sind gut gebrieft, sie wissen was die nicht dürfen und tun sollten. Daran halten sie sich auch."

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