Freiburg/Bremen. Der Saisonstart ist Werder Bremen spätestens mit dem 1:1 in Freiburg gelungen. Großen Anteil daran hat Torjäger Niclas Füllkrug. Werder weiß aus bitterer Erfahrung, wie sehr man auf ihn angewiesen ist.

Was wäre Werder Bremen ohne Niclas Füllkrug? Wie düster eine Saison ohne den 27-Jährigen verlaufen kann, haben die Norddeutschen in der vergangenen Spielzeit erlebt.

Jetzt ist Füllkrug wieder fit und auch Werder auf dem Weg der Gesundung. Von den sechs Toren der Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt in dieser Saison gehen vier auf das Konto des 27-Jährigen. Füllkrugs Elfmetertreffer sicherte den Bremern auch das etwas schmeichelhafte 1:1 (1:1) beim SC Freiburg. "Vier Saisontore nach vier Spielen: Das ist sehr gut für einen Stürmer", lobte Kohfeldt. "Ich sehe ihn auf einem guten Weg. Aber - das muss ich auch festhalten: Er war lange verletzt."

Der Coach warnt vor zu hohen Erwartungen an seinen Angreifer. Gleichzeitig kennt auch er Füllkrugs starke Quote. Auch dank ihm hat Werder nun bereits sieben Punkte gesammelt. Vor gut einem Jahr waren es zwar immerhin auch sechs nach vier Spielen. Doch dann zog sich Füllkrug einen Kreuzbandriss zu und Werders Unheil nahm seinen Lauf. Erst in der Relegation wurde mit dem wiedergenesenen Füllkrug der Abstieg verhindert. Mit dem gelungenen Saisonstart unterstreicht er nun seinen Wert für die Mannschaft. "Er arbeitet enorm viel", sagte Kohfeldt. "Er strahlt viel Torgefahr aus in der Box." Außerdem sei Füllkrug "für uns auch im Konter" sehr wichtig.

Die vielfältigen Qualitäten des Stürmers kennt sogar Miroslav Klose. Vor einem Jahr fühlte der Weltmeister von 2014 sich bei den Fähigkeiten Füllkrugs an seine eigenen erinnert. "Den finde ich echt interessant und recht komplett. Der ist schnell, und hat einen Instinkt, den man als Stürmer braucht", sagte Klose der Deutschen Presse-Agentur. Der damals verletzte Füllkrug zeigte sich angesichts dieser Aussagen "emotional total berührt". Er ruhte sich aber nicht darauf aus, sondern arbeitete sich zurück. Genauso wenig gibt er sich jetzt mit seiner bisherigen Ausbeute und dem guten Saisonstart seiner Mannschaft zufrieden.

"Wir haben es irgendwie als Mannschaft nicht so auf den Platz bekommen, wie wir es uns vorgenommen haben", sagte er nach dem Remis in Freiburg bei Sky. Tatsächlich hätte der Sport-Club einen Sieg verdient gehabt. Philipp Lienhart (15.) hatte den SC in Führung geschossen. Fünf Minuten später machte Jonathan Schmid sogar das 2:0 - das wegen einer Abseitsstellung aber zurückgenommen wurde. Wieder fünf Minuten danach brachte Füllkrug die Gäste dann mit seinem souverän verwandelten Strafstoß zurück ins Spiel. Ausruhen will er sich auf dem guten Saisonstart jetzt aber nicht: "Es geht immer mehr."

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