Tel Aviv.

Eine kleine Delegation der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zeigte sich anschließend tief bewegt. "Wir dürfen Antisemitismus, wir dürfen Ausgrenzung, wir dürfen menschliches Fehlverhalten einfach nicht tolerieren", sagte sie. "Wir brauchen Zivilcourage, wir müssen einfach daraus lernen und immer wieder darauf aufmerksam machen."

Die acht Personen umfassende Delegation inklusive fünf Spielerinnen legte laut Programm im Anschluss an die Führung durch die Gedenkstätte einen Kranz an dem Gedenkstein von Janusz Korczak, eines Kinderarztes und Leiters eines Waisenhauses, nieder. "Für uns sind manchmal die Dinge so weit weg, und heute sind sie wieder ganz, ganz nah", sagte Voss-Tecklenburg. "Wir sind dankbar, dass wir hier sein dürfen."

Die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt dient als Museum, Mahnmal und Forschungsstätte. Sie dokumentiert die Namen vieler der sechs Millionen von den Nazis ermordeten Juden.

Nach dem Besuch in Yad Vashem sollte das komplette Team noch bedeutende Stätten in Jerusalem besichtigen, darunter die Klagemauer - wichtigstes Heiligtum für Juden weltweit.

Die deutschen Fußballerinnen hatten am Donnerstagabend das dritte Qualifikationsspiel für die WM in Australien und Neuseeland 2023 nur mit Mühe gewonnen. Die Mannschaft setzte sich in Petach Tikva gegen Außenseiter Israel mit 1:0 (1:0) durch. Vor 500 Zuschauern im HaMoshava-Stadion erzielte Kapitänin Svenja Huth (18. Minute) das einzige Tor für die DFB-Auswahl, die sich sehr schwer tat gegen die Nummer 71 der FIFA-Weltrangliste. Das Rückspiel findet bereits am Dienstag (16.05 Uhr/ARD) in Essen statt.

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