Erfurt/Martinroda. Martinroda steht im Finale um den Landespokal. Ostthüringer gehen wie erwartet in Berufung gegen die Entscheidung des Sportgerichts des TFV.

Dass der Schiedsspruch des Sportgerichtes des Thüringer Fußball-Verbandes zum Nachrücken des im Viertelfinale am FC Rot-Weiß Erfurt 1:4 unterlegenen SV 1879 Ehrenhain nicht geräuschlos abläuft, war zu erwarten. Ehrenhain wurde kurzentschlossen von der Pokal-Spielkommission zugelassen, entgegen der Durchführungsbestimmungen, wonach im Abschnitt 4.1 festgelegt ist, dass eine Mannschaft, die aus dem Wettbewerb ausgeschieden ist, nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen darf. Der zugeloste FSV Martinroda legte postwendend Beschwerde ein und bekam am Donnerstag 20.13 Uhr nach fast zweistündiger mündlicher Verhandlung Recht bekam und zieht kampflos in der Finale um den Landespokal am 23. Mai ein. Martinrodas Sportchef Dirk Keller war sichtlich erleichtert, aber auch vorsichtig. „Rechtlich ist die Sache ganz klar. Nun haben Ehrenhain und der TFV aber nach Zugang des Urteils noch sieben Tage Einspruchsrecht. Da kommt noch was“, so Keller am Donnerstag im TA-Telefonat nur Minuten nach der Urteilsverkündung.

An der rechtlichen Seite gibt es keine Abstriche zu machen. Hier hätte der Thüringer Fußball-Verband sich Ärger ersparen können. FSV-Präsident Andreas Hergert, der immer wieder betonte, dass die sportliche Fairness gewahrt bleiben muss, meinte: „Sportliche Fairness bedeutet für uns, das bestehende Regelwerk anzuwenden – und das lässt ein Nachrücken des SV 1879 Ehrenhain eben nicht zu. Wir können die Frustration der Ehrenhain durchaus nachvollziehen, sportliche Fairness bedeutet für uns, das bestehende Regelwerk anzuwenden“, so der FSV-Chef gestern unmissverständlich.

Zuvor war ein regelrechter „Shitstorm“ in Ostthüringen ausgebrochen. Der Ehrenhainer SV-Vorstand Thomas Rath kündigte Einspruch an. „Wir sind setzt über das Urteil des Sportgerichts des TFV. Sowohl dem SV 1879 Ehrenhain, als auch dem Spielausschuss des TFV steht der Weg zum Verbands- und danach zum Zivilgericht offen.“ Emotional schiebt Rath in einer offiziellen Vereinsverlautbarung nach: „Ein Armutszeugnis für einen Oberligisten, der vor einem unterklassigen Verein Angst hat.“

So könnte es ein langer Weg durch Instanzen werden. Und so ist auch die Gefahr nicht ganz abwegig, dass in dieser Saison erstmals gar kein Landespokalfinale ausgespielt werden kann. Zumindest nicht termingerecht am deutschlandweiten Finaltag am 23. Mai in Jena.