Nordhausen. Die Heiligenstädter kämpfen mit ihren Teams um den Aufstieg. Wacker Nordhausen überzeugt bei zwei Unentschieden.

Direkt in einem Fußballmatch standen sich die Göbel-Brüder erst zum zweiten Mal gegenüber – beim 1:1 im Test zwischen Nordhausen und Halle. „Unser erstes Duell – damals zwischen Zwickau und Erfurt – ist schon ewig her“, erzählte Christoph, der mit 1,75 Meter drei Zentimeter Größere der beiden gebürtigen Heiligenstädter. Patrick, der gerade zum Drittligisten HFC gewechselt ist, kramte noch die Partie zwischen Zwickau und Würzburg raus. „Aber da sind wir, glaube ich, ein- und ausgewechselt worden“, so der jüngere Göbel.

Beide wollen mit ihren Teams nächstes Jahr möglichst aufsteigen. Auch wenn Patrick das nicht direkt sagen will, denn in Halle versucht man nach Platz vier wieder Druck rausnehmen. Bei Wacker hingegen ist Platz eins immer der Anspruch.

Über die Stärken der Brüder redete der 30 Jahre alte Christoph. „Patrick ist fußballerisch stärker, ich vielleicht kämpferisch – wobei mein Bruder sich da auch stark verbessert hat.“

Im Test in Nordhausen ging es zwischen beiden Profis ganz fair zu. Aber auf dem neuen Rasentrainingsplatz im Albert-Kuntz-Sportpark trotzte der Viert- dem Drittligisten ein starkes 1:1 ab.

Kammlott hatte Wacker mit 1:0 in Führung gebracht (49.) – der Lohn einer starken Offensivleistung direkt nach dem Wechsel. Danach drehte der Drittligist auf und HFC-Kapitän Sebastian Mai erzielte den Ausgleich (74.). Zuvor hatte Sohm schon den Pfosten getroffen (67.). In den Schlussminuten besaß der agile U-23-Spieler Leon Gümpel gleich zweimal die Chance zum Nordhäuser Siegtreffer. „Nach dem 3:2 gegen Dresden hatten wir nun auch hier das Selbstvertrauen mitzuhalten. Alle 22 Spieler haben das sehr gut gemacht. Besonderes Lob habe ich für Gümpel und die anderen U-23-Jungs aus dem Oberligateam wie Dörnte, Schneider oder auch Haritonov“, sagte Wacker-Trainer Heiko Scholz.

Gestern reiste Wacker nach Römhild in den Thüringer Wald und traf auf den Regionalligisten 1. FC Nürnberg II. Am Ende gab es mit 0:0 ein erneutes Unentschieden. Trainer Scholz lobte den Auftritt: „Wir haben wenig zugelassen gegen diese junge schnelle Truppe, hatten aber auch wenig Chancen“, so der Coach. Stauffer traf den Pfosten, wie auf der Gegenseite auch ein Nürnberger. Leider verletzte sich Gümpel ernsthaft am Knie. Für ihren Einsatz in den letzten drei Wochen gab Scholz der Mannschaft jetzt zwei Tage frei.

Noch nicht wieder im Training stehen Löhmannsröben (eingeklemmter Nerv) und Kores (Rückenbeschwerden).

Abgeschlossen sind „im Prinzip“ die Transferaktivitäten von Wacker, so jedenfalls die Aussagen von Präsident Kleofas und Trainer Scholz. Zu Drittliga-Absteiger Sportfreunde Lotte wechselt Marcell Sobotta. Pierre Merkel fand mit dem Regionalliga-Konkurrent Berliner AK einen neuen Verein. Oberliga-Keeper Ruben Aulig steht künftig bei Meuselwitz im Tor.

Patrick Göbel lobte die Beständigkeit bei Wacker. „Wir haben jetzt alle Positionen doppelt gut besetzt. Das bedeutet harten Konkurrenzkampf. Aber am Ende wird jeder gebraucht werden“, so Göbel. Die guten Testspiele bestätigen die ordentliche Form. Wacker wirkt eingespielt. „Doch in der Saison müssen wir uns von Beginn an gleich beweisen. Da werden Unentschieden nicht reichen. Das haben wir in der vergangenen Spielzeit erlebt, als Chemnitz davonzog“, so Göbel. Der möchte auch 2020 gar nicht unbedingt gegen seinen Bruder spielen. Unter der Voraussetzung, dass beide Göbels mit Nordhausen und Halle eine Liga nach oben steigen.

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