Britta Hinkel therapiert gerade ungewollt ihren Waschwahn

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Und? Ist dein Lieblingsmaschinchen repariert?“

„Schweig! Und rühre nicht weiter so ungeniert in meinen Wunden!“, sag ich.

„Nee! Der Monteur hat es immer noch nicht hingekriegt?!“, sagt Pia.

„Ich sagte doch, du sollst nicht in meinen Wunden rühren!“, sag ich.

„Und dabei kannst du nun schon fast zwei Monate lang keine Wäsche waschen? Horror!!!“, sagt Pia.

„Du bist heute wirklich ausgesprochen sensibel!“, sag ich.

„Ich? Wieso lenkst du deinen Frust denn in meine Richtung? Wären nicht der Hersteller, dessen Service-Hotline und eine Elektrofirma in Gera samt besagtem Monteur eher prädestinierte Adressaten für Schelte jeglicher Art?“, sagt Pia.

„Hast ja recht! Und ja: Es geht einfach nicht vorwärts. Bin mittlerweile Stammkundin im Waschsalon und finanziere wahrscheinlich das ausschweifende Leben der ganzen Besitzerfamilie mit meinen nicht unerheblichen Ausgaben dort“, sag ich.

„Also ich wüsste ja nicht, wie ich so lange ohne Waschmaschine klar kommen sollte!“, sagt Pia.

„Du bringst mein Problem auf den Punkt! Ich trage mittlerweile nur noch Klamotten eines Farbschlags, um bloß nicht zu viele Füllungen anzusammeln. Momentan läuft die schwarze Woche: schwarze Hose, schwarze Pullis, schwarze Handtücher, schwarze Hemden, schwarze Schlüppis, schwarze BHs, schwarze Strümpfe etc.“, sag ich.

„Oh je, wo du doch so gerne wäschst!“, sagt Pia.

„Das ist wohl das einzig Positive an der leidigen Situation: Ich therapiere ungewollt meinen Waschwahn!“, sag ich.

„Wenn du meinst… Also ganz ehrlich, ich wünsch dir, dass dein Maschinen schnellstmöglich wieder in Gang kommt!“, sagt Pia.

„Ach lass mal, ich komm schon klar. Zumal ja bald die Rosé-, Gelb-, Wollweiß-Woche beginnt“, sag ich.