Paula von der Eulenburg zum Montag.

Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner. Und am liebsten schaue ich mich bei den Menschen im Lande um. Es ist mir eine besondere Freude, wenn ich mit auf Recherchefahrt gehen darf. Oder anders gesagt: Wenn ich auf Recherchefahrt bin und mein Frauchen mich begleitet.

So waren wir jüngst endlich dort, wohin wir schon vor Jahren wollten: Es ging mit dem Zug von Weimar über Erfurt nach Rottenbach und dann weiter mit der Schwarzatalbahn zur Oberweißbacher Bergbahn.

Als Taschenmops darf ich ja normalerweise einfach so mitfahren. Ich gelte dann quasi als Sache. In so einer für mich als Hund geeigneten Reisetasche könnte ja alles stecken. Diese Regelung ist sehr schön – und natürlich auch preiswert. Sowieso finde ich, dass Hunde meiner Art eigentlich dafür honoriert werden müssten, wenn sie Bahn fahren. Warum das? Nun: Ich habe noch jedem Mitreisenden ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Jedenfalls all denen, die ein Herz im Leib haben – und keinen Stein. Die Oma von Frauchen nannte solche Menschen, die zum Lachen in den Keller gehen, einst Bullenbeißer. Mit den Bullen waren natürlich männliche Rindviecher gemeint. Nicht dass wir uns hier falsch verstehen. Das passiert ja heute schnell: Viele Menschen sind geradezu auf Krawall gebürstet und legen es durchaus darauf an, mit ihrem Gegenüber in Streit zu geraten. Warum? Naja, wahrscheinlich, weil sie einfach stets schlechte Laune in sich tragen…

Ich habe Menschen, die so eine negative Aura haben, durchaus schon mal angebellt. Nicht böse, denn Hunde die bellen, beißen bekanntlich nicht. Und Möpse beißen sowieso nie. Ich habe diese Leute angebellt, weil ich vor ihrer Ausstrahlung Angst habe. Wir Hunde haben ja sehr feiner Antennen, wenn es darum geht, welcher Mensch uns gefährlich werden könnte. Es gibt da diese Hundetreter. Als ich ganz, ganz klein war, bin ich so einem Negativling mal im Park begegnet. Der hat mir einen Tritt verpasst. Angeblich war ich ihm im Weg. Dabei war der Weg breit. Ich bin davon überzeugt: Wer einen Mopswelpen tritt, der schlägt auch Menschen, große und kleine. Der ist, ich sag’ ganz deutlich, gemein und gefährlich.

Zurück zu unserem Ausflug. Alles war bestens: Für die Bergbahn musste zwar ein Ticket für mich gelöst werden, obwohl ich in der Tasche saß. Aber diese Bahn ist so eine Besonderheit, da will ich nicht kleinlich sein. Ganz oben lag schon ein klitzekleiner Hauch von Schnee. Eine Freude.

Nur eines ist sonderbar: An der Talstation, wo sie die Fahrkarten auch für Hunde verkaufen, gibt es nebenan eine kleine Gastronomie. Und nun raten Sie mal, was da für ein Schild an der Tür pappt? Das Symbol für: Hunden ist der Zutritt verboten. Das ist gar nicht nett!