Paula von der Eulenburg zum Hundsein.

Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Nun darf man sich mich, den Redaktionsmops aus der Stadt der Weimaraner, bitte nicht als arrogante Zicke vorstellen, die sich alles wünscht und an vielem rasch die Lust verliert. Nein, nein: Ich bin quasi die tierische Nachhaltigkeit in Person.

Beweis Nr. 1: Bei mir bleibt nichts übrig. Was in meinem Napf landet, wird ratzeputz aufgevespert. Während manche Menschen, aber nicht meine, ganze Biotonnen mit Lebensmitteln füllen, die sie nicht mehr zu verzehren gedenken, muss bei mir eher mal der Riegel vorgeschoben werden. Oder anders gesagt: Mein Futter ist mopssicher an einem Platz untergebracht, den ich beim besten Willen nicht erreichen kann. Ist besser so.

Beleg Nr. 2: Ich mag ja gerne mal ein neues Geschirr und eine schöne Leine. Wenn mein Frauchen da was Schickes kauft, bin ich begeistert. Aber: Ich trage an meinem Lieblingsurlaubsort – dem Bauernhof von Frauchens Bruder, Schwägerin und Nichte – meine alten Leinen und Geschirre auf. Und manche Leine wird inzwischen auch zum Führen der dortigen Bernhardinerin genommen. Selbst die Ziegen sind schon an mein Gängelband gelegt worden. Aber das nur, wenn es schon wirklich nicht mehr schön aussah. Denn: Diese frechen Ziegen knabbern alles an.

Beleg Nr. 3: Ist mein Bettchen nicht mehr schick genug für die Stadtwohnung, kommt es ebenfalls auf meinen „Landsitz“ – und ist es erst mal dort, legen sich auch gerne die Katzen in mein warmes Kuschelkörbchen. So haben wir alle etwas davon. Ich mache mich in diesem Fall aber schon etwas breiter als gewöhnlich. Ich will mich schließlich nicht eines Tages aus meiner eigenen Matratzengruft schmeißen lassen. Die Katzen sollen sich nicht wie der sprichwörtliche Jungrabe verhalten, der sich im gemachten Nest ausbrüten lässt, um dann die anderen Vögelchen raus zu kanten.

Und noch ein Beispiel für den nachhaltigen Umgang im Zusammenhang mit meiner – darf ich doch sagen – Person: Die meisten der schönen Welpen- und Hundeerziehungsbücher, die mit meinem Auftauchen im Haushalt meiner Menschen in die Buchregale gerieten, sind inzwischen bei Menschen gelandet, die sich seither einen Welpen oder gar einen halbwüchsigen Hund zugelegt haben. Schließlich ändert sich an den Erziehungsstilen und -grundsätzen so schnell nichts. Hundeerziehung ist eher abhängig vom Haltertypus.

Vor meiner Redaktion stand jüngst ein windschiefes Häuschen von FFF, in dem Bücher zum Tauschen abgelegt werden können. Finde ich toll. Ich werde nächste Woche eines meiner Kolumnenbücher reinlegen. Vorausgesetzt, das Häuschen steht dann noch auf dem Weimarer Goetheplatz. Zunächst aber mache ich ein paar Tage Ferien auf dem Bauernhof.