Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner – und trage nicht nur wegen meines kurzen Halses mein Näschen nie hoch. Ich bin nicht schüchtern

Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner – und trage nicht nur wegen meines kurzen Halses mein Näschen nie hoch. Ich bin nicht schüchtern. Nein, ich halte meinen Kopf deshalb gen Erde gesenkt, weil ich immer auf einen Extra-Happen erpicht bin. Da können meine Menschen gar nichts machen. Weder autoritäre Kommiss-Erziehung noch antiautoritäre Knuddelpädagogik hilft: Ich bin halt so – und auch wenn ich weiß, wie sehr meine Menschen das missbilligen, muss ich doch immer schnuppern, ob da nicht ein Stückchen vom Wurstbrot oder besser gleich eine Wurst auf den Boden gefallen ist.

Aber ich muss sagen: Fast immer finde ich am Boden nur zweierlei – und beides lasse ich angewidert an meiner Nase vorbeiziehen. Da sind diese klebrigen Dinger, Kaugummi genannt, zum anderen Kippen.

Ihr Menschen könnt euch wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie übel sich dieses Zeug anfühlt, wenn ich mit einer Pfote drauf trete. Die klebrigen Dinger ziehen zudem Dreck geradezu an. Bääh. Leute, was denkt ihr euch eigentlich dabei, diesen Abfall aus euren Mündern den anderen Fuß- und Pfotengängern heimlich hinzurotzen.

Das ist, sage ich jetzt mal so, wie wenn ein Hund vor eure Tür k... – und keiner macht’s weg. In so einem besch... Fall ist übrigens auch nicht der Hund schuld, sondern sein Mensch am anderen Ende der Leine. Deshalb finde ich es auch mörderisch – also besonders heimtückisch –, wenn manche meinen, sie müssten sich mit Giftködern gegen Kackköter zur Wehr setzen. Wer schon wegen Hundehaufen morden will, der müsste etwas auslegen, was nur jener bösartige Mensch in die Hand nimmt, der die Köttel seines Vierbeiners liegen lässt. Aber wer will schon zum Mörder werden?!

Das Zweite, was am Boden liegt und richtig eklig und völlig ungenießbar ist, sind Kippen. Die beleidigen meine Nase. Und ich habe mir sagen lassen, würde ein kleines Kind so eine Kippe essen, könnte das sehr üble Folgen haben. Also: Warum macht ihr Menschen das? Findet ihr es auf euren Wegen so hässlich, dass ihr meint mit Zigarettenstummeln die Stadt verschönern zu müssen? Nehmt euch ein Beispiel an Düsseldorf: Da wurden von der Aktion „Rheinkippen“ am Freitag 200.000 Stummel aufgesammelt. Die Initiative galt dabei nicht nur der innerstädtischen Sauberkeit: Eine Kippe verseuche 40 Liter Grundwasser, heißt es. Da könnt ihr mal ausrechnen, was das bei 200.000 bedeutet.

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