Paula von der Eulenburg über das Zusammenleben.

Mein Name ist Paula von der Eulenburg. Ich bin ein Mops in der Stadt der Weimaraner. Und ich bin froh, dass ich hier und heute lebe. Ich bekomme meine Nahrung – und ich werde nicht als Hauptgericht serviert.

Ja, ich habe das auch gehört: Früher haben die Menschen Hunde gegessen. Das weiß man vor allem auch deshalb, weil es eine Regelung zur Fleischbeschau gab. Und ich weiß aus Erzählungen von Frauchens Großvater, der schon in den 1950er-Jahren verstorben ist, dass dieser als Fleischbeschauer in den ganz armen Kriegs- und Nachkriegsjahren bei manchen Leuten, die sonst nichts hatten, einen außerdienstlichen Blick aufs Fleisch warf, wenn mal weder Schwein, Lamm noch Ente, sondern Hund und Katz’ oder Ratz in der Fleischküche auf dem Tisch gelegen haben soll. Krank geworden ist niemand davon. Aber nachfragen, wie es ganz genau war, können wir jetzt auch nicht mehr. Die Hunde sind gegessen und die Menschen, die sie verspeisten, sind längst tot.

Und das mit dem Ratz, also der Ratte, stimmt auch gar nicht. Mein Frauchen hat allerdings auf einem thailändischen Markt mal Speiseratten gesehen. Die leben aber nicht in Kanälen, sondern auf dem Feld. Mein Frauchen hat auch schon Meerschweinchen in Südamerika probiert. Aber das Meerschweinchen namens Fräulein Strack an meinem innerdeutschen Lieblingsurlaubsort wird kein Mensch verspeisen. Das muss abends nur reingeholt werden ins Gartenhäuschen, damit es nicht zum Opfer jener nachtaktiven Tiere wird, die neuerdings auch mitten in Deutschland wieder um Gehöfte streifen. Also: So eine Begegnung mit so einem Funkelauge brauche ich auch nicht. Mir wäre schon ein Fuchs unheimlich, wenn er auf der Suche nach meinem Kumpel, dem besonders lautstarken Hahn Dieter, ist. Weil Dieter dem Fuchs wohl munden würde, begibt er sich bei Einbruch der Dunkelheit selbstständig in seinen Verschlag, der dann nur noch verschlossen werden muss. Ich komme da gerne mit und zeige dem Dieter, dass ich der Wach-Mops bin. So sieht das aus mit dem Zusammenspiel von Mensch und Tier. Übrigens: Wir Hunde hierzulande werden immer mehr. 152.500 von uns waren im vergangenen Jahr in Thüringen angemeldet. Und ich möchte jetzt nicht wissen, wie viele keine Hundemarke hatten...

Mehr von mir gibt es in meinem Buch, das in den Pressehäusern und im Netz verkauft wird.