In diesen Tagen hat mir ein reisefreudiger Kater förmlich den Rang abgelaufen. Dieser Stromer soll tatsächlich von Spanien zu seinem früheren Wohnsitz im Nordwesten Thüringens gewandert sein, weil es ihm da allemal besser gefällt als fern der Heimat bei seinen verzogenen Eigentümern.

In diesen Tagen hat mir ein reisefreudiger Kater förmlich den Rang abgelaufen. Dieser Stromer soll tatsächlich von Spanien zu seinem früheren Wohnsitz im Nordwesten Thüringens gewandert sein, weil es ihm da allemal besser gefällt als fern der Heimat bei seinen verzogenen Eigentümern.

Tolle Geschichte. Ich will hier auch gar nicht lange auf der Frage herumreiten, ob der Kater nicht womöglich ein Lookalike ist. Wir Haustiere müssen zusammenhalten. Aber wenn bei mir so etwas vorkäme, dann könnte man leicht anhand meines Chips nachprüfen, ob der Mops, der sich da per Anhalter durch die Galaxie bewegt, eine echte Paula von der Eulenburg ist oder nur eine, die gerne an meiner Stelle wäre.

Aber wie gesagt: Mir steht es nicht zu, die Echtheit eines fauchenden Mäusejägers anzuzweifeln. Ich höre ja immer wieder solche Geschichten. Aber ich bin halt auch der Redaktionsmops und deshalb vielleicht schon berufsbedingt ein bisschen misstrauischer als mancher, der den Schnurren eines Kätzchens leicht erliegt.

Da, wo ich immer gerne mal Ferien mache, sind jüngst sechs Kätzchen geboren worden und die vier getigerten Katerchen gleichen sich wie ein Ei dem anderen...

Also: Meine Menschen können sie nicht auseinander halten – und ich auch nicht. Aber wie gesagt: Ich will hier nichts in Abrede stellen. Und wenn der Eichsfelder Kater so ein super Wanderbursche ist, kann ich nur sagen: toll gemacht. Und falls der Kater zwischendurch getrampt ist, mindert das seine Leistung nicht. Die meisten Menschen finden ja heutzutage ohne Navi und nur mit einem papieren Stadtplan ausgerüstet kaum noch von A nach B oder von der Anna-Amalia-Bibliothek bis zum Bauhaus-Museum, um ein Beispiel aus Weimar zu nehmen.

Da möchte ich gar nicht wissen, was der Mensch ohne seinen Hund machen würde, der ihn auf jeden Fall dorthin bringt, wo es nach Wurst riecht. Wir seien, ließ ich mir jüngst sagen, für unsere Menschen soziale Lehrmeister. Übrigens: Hunde haben – wie schon ihre Wolfs-Vorfahren – feine soziale Netze zur fairen Problemlösung entwickelt. Wir beziehen dabei unsere Menschen beinahe unmerklich ein – und deshalb ist ein Leben ohne Mops zwar möglich, aber eben durchaus weniger lebenwert...