Liebevolle Worte zum plötzlichen Tod von Paula von der Eulenburg.

Ihr Name war Paula von der Eulenburg. Sie war ein Mops in der Stadt der Weimaraner. Zehn Jahre fast währte ihr Leben. Paulas Welt endete am Abend eines Tages, der fröhlich wie immer begonnen hatte. Sie sah nach dem Frühstück ihrem Lieblingsmenschenkind beim Lesen zu, hüpfte auf den Schoß des Mädchens, schaute uns alle so drollig an, wie dies nur Möpse können. Am Nachmittag wurde ihr übel, schnell verschlechterte sich ihr Zustand. Der Tierarzt versuchte es mit Infusionen, legte das Tier ins Sauerstoffzelt...

Aber es war nichts mehr zu kurieren und zu retten. Das Herz des Mopses hörte auf zu schlagen. So endete das Leben der Paula von der Eulenburg plötzlich und unerwartet. Fast zehn Jahre sind ja für einen eigentlich stets fitten Sportmops kein Alter. Jedenfalls rechneten wir Menschen, die sie gut kannten, stets damit, dass sie mindestens 12 bis 15 Menschenjahre erreichen würde. An dieser Stelle sei gesagt, dass der Hund wohl nicht gewollt hätte, dass Menschen nun seinetwegen traurig sind.

Erinnerungen an Schulbesuche, Mopstreffen und ein erfülltes Leben

Der Mops an sich ist ja unter den Hunden ein Seelentröster oder doch zumindest so feinfühlig, dass er traurige Menschen auf fröhliche Gedanken bringen will. Wir haben das immer wieder erlebt, wenn es in der Familie oder im Freundeskreis Menschen mal nicht so gut ging. Paula hat sich gern zu Kranken ans Fußende gelegt, so als wollte sie signalisieren: Du bist nicht allein. Fast schon legendär sind ihre Einsätze in zwei Alten- und Pflegeheimen, wo sie mit ihrer quirligen Anwesenheit dafür sorgte, dass Bewohner, die vermeintlich kaum noch aufstehen konnten, danach verlangten, im Gemeinschaftsraum mit auf der Couch sitzen zu dürfen, wenn der Mops Streicheleinheiten gewährte. Das Gute ist ja, dass heutzutage solche Tiere in vielen dieser Einrichtungen gerngesehen werden. Warum, fragt sich mancher. Sind doch nur Hunde. Aber genau in dieser Feststellung liegt der Schüssel: Eben deshalb, weil sie „nur“ Hunde sind, können sie betagte Menschen auf ganz eigene Weise „ansprechen“ und bisweilen sogar mobilisieren.

All dies ist nun Vergangenheit. Es bleibt die Erinnerung. Zu den Bildern, die sich einprägten, zählt jenes von einem der Schulbesuche, die Paula von der Eulenburg so gerne absolvierte. Bei diesen Terminen wurde der Hund nicht nur ausgiebig gestreichelt und stets mit guten Leckerli beschenkt. Bei Einladungen in Klassenzimmer oder Schulbibliotheken weckte der Mops auch stets Freude am Lesen und Vorlesen aus Paulas Welt-Buch. Und gerade die Schüchternen und auch jene, die sich mit Buchstaben schwer taten, wuchsen über sich hinaus. Unvergesslich wird zudem bleiben, welche Freude Paula von der Eulenburg jeweils beim Mopstreffen in Coburg hatte, wenn sie mit all den anderen Möpsen um die Wette durch den Park rannte oder sich durch die dortige Fußgängerzone schnupperte.

Aus einem Thüringer Mopstreffen unter der Schirmherrschaft von Paula von der Eulenburg wird nun nichts mehr. Zum Trost sei allen, die angesichts der Todesnachricht traurig sind, gesagt: Paula von der Eulenburg hatte als Redaktionsmops in der Stadt der Weimaraner ein erfülltes Leben, auch wenn es jäh und viel zu früh endete.