Gerlinde Sommer zum Tage

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wer gestern Glück hatte, konnte regenfreie oder gar sonnige Minuten für einen kurzen Fußweg nutzen. Der Niederschlag kam derart von der Seite, dass ein Schirm nur eingeschränkt als Schutz gelten durfte. Wetter halt. Frühjahrsregen. Den Bäumen können wir ja derzeit beim Ergrünen geradewegs zuschauen. Aber eben am besten von drinnen, weil es draußen so unwirtlich ist. Phasenweise. Das alles schlägt vielen aufs Gemüt.

Die Windstöße vom Vortag hatten manchen lieber größere Umwege machen lassen. Wer weiß, wann ein dicker Ast runterkommt, sagte eine Frau, die mit ihrem Hund von der üblichen Nachmittagsrunde abgewichen und vom Park in die Innenstadt ausgewichen war. Wetter halt. Es ist nur so: Der April war – abgesehen von kurzen Ausreißern – zu kalt. Und da hatte mancher auf den Monatsanfang gehofft.

Der Mai ist gekommen – die Bäume schlagen aus. Soweit alles bestens. Und das ganze Gerede rund ums Wetter will ja auch noch etwas ganz anderes sagen, ist mein Eindruck bei solchen Gesprächen: Wir wollen nicht nur schnell mal raus. Wir wollen mal wieder im öffentlichen Raum ganz ungezwungen sitzen, etwas konsumieren und nicht mehr daran denken, dass wir in Zeiten der Ansteckungsgefahr leben. Nun liegt die Zahl der Erstgeimpften über 27 Prozent. Mehr als 12 Prozent haben beide Impfungen. Und wir? Können es kaum noch aushalten.