Gerlinde Sommer über technische Widrigkeiten im Homeoffice.

Am Dienstag gab es eine interessante Regierungsmedienkonferenz zum Thema Oberhof. Interessant bezieht sich auf Inhalt und Form gleichermaßen.

Und das kommt so: Der Thüringer Oberhof-Beauftragte Hartmut Schubert ist zudem der Thüringer Digitalbeauftragte und damit zuständig dafür, dass die Funklöcher weniger und die Netzabdeckungen dichter werden. Das ist jetzt natürlich nur ganz grob gesagt. So ein Digital-Beauftragter hat auch den sicher nicht vergnügungssteuerpflichtigen Job, dafür zuständig zu sein, wenn es mal wieder nicht so gut klappt im Virtuell-Digitalen.

Das mit der Nichtvergnügungssteuerpflicht passt: Schubert ist auch Finanz-Staatssekretär. Und es zeigte sich bei dieser virtuellen Runde, woran es oft hakt in diesen Tagen. Das Bild ruckelte. Schubert sprach zwar weiter, aber die Übertragung war alles andere als einwandfrei; technisch betrachtet.

Dabei sah sein Raum gar nicht nach Homeoffice aus. Die Deckenlampe sowie die Be- und Entlüftung sprachen dagegen. Wobei – eines haben wir auch gelernt in diesen Wochen exzessiver Videokonferenzen: Gerade viele Männer sitzen gerne vor Hintergründen, die sie vordergründig in ein besseres Licht setzen sollen. Es gibt so vieles: Loft, Jacht, Bergwelt ... Frauen dagegen wählen eher die Verpixelung des Hintergrundes: Es sieht dann so aus, als hockten sie vor einer Nebelwand. Wenn jemand durch den Raum geht, was bei Konferenzen aus dem Heimbüro am Küchentisch schnell mal vorkommen kann, sieht das dann so aus, als waberte ein Geist durch den hintergründigen Nebel ...

Zurück zu unserem Digital- und Oberhof-Beauftragten Schubert: Ich habe ihm aufmerksam zugehört wegen der Weltmeisterschaft 2023. Auf dem Weg dorthin soll sich baulich einiges in dem kleinen Ort mit dem großen Namen tun. Hoffen wir mal, dass es bei der Umsetzung nicht so ruckelt wie bei der Übertragung. Schubert sagt, er sei in dieser Hinsicht nicht nur optimistisch, sondern sogar sicher, dass das Meiste klappt. Na dann!