Gerlinde Sommer über Menschen, die nicht verzagen.

Was ist eigentlich aus den Openair-Kinos geworden, die im vergangenen Frühjahr coronabedingt plötzlich in Mode kamen? Alles Wichtige zur Corona-Pandemie in Thüringen lesen Sie in unserem Blog

Die meisten wurden schnell wieder aufgegeben. Und über den Winter saßen die Menschen zuhause und streamten. Aber es geht auch anders. Jüngst las ich von Kinobetreibern weit draußen auf dem Lande, die sich schon vor Corona etwas einfallen lassen mussten, um Freunde des Films in ihre relative Einöde zu ziehen. Das, was sie übernommen hatten, war ein ehemaliges Truppenkino, nur dass es da keine Truppe mehr gab und fast keine Nachbarn. Das Kino sollte aber nicht ganz verschwinden – und deshalb werden nun alte Filme gezeigt. Legendäre Streifen. Kultfilme aus den 50ern und 60ern. Sogar Stummfilme mit Musikbegleitung. Wie gesagt: Alles weit weg von Thüringen. Und dennoch vielleicht als Anregung geeignet, denn derzeit gibt es das alles in diesem improvisierten Autokino.

Selbst zu Ostern, als es sehr kalt und ungemütlich war. Mit der Ausgabe von Heizlüftern und Wärmflaschen werde kinoseitig für Gemütlichkeit im Fahrzeug gesorgt, erfuhr ich. Decken hat sowieso jeder an Bord. Und als Schneefall einsetzte, musste der Scheibenwischer ran. Dem Vergnügen soll es keinen Abbruch getan haben.

Es ist einfach schön, immer wieder von Menschen zu hören, die etwas machen. Etwas wagen. Und dabei auch sich selbst Freude bereiten. Menschen, die Veranstaltungen auf die Beine stellen, allen Widrigkeiten zum Trotz. Und die mit ihrem Ideenreichtum andere erfreuen und womöglich auf manch guten Gedanken bringen. Das alles ist nötig, damit wir in den nächsten Monaten nicht noch mehr vereinzeln und nur noch im engen Mustopf ganz ohne Kultur-Anregung sitzen.

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