Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser. Kennen Sie die Stadt Werra-Suhl-Tal? Sie liegt im Wartburgkreis, hat knapp 6500 Einwohner und ist mit ihrem doppelt gekoppelten Namen noch sehr jung. Sie entstand am 1. Januar 2019 durch den Zusammenschluss der Landstadt Berka/Werra mit den benachbarten Gemeinden Dankmarshausen, Dippach und Großensee. Wie die Menschen dort auf diesen Namen kamen, der vor allem mit dem Wort Suhl in der Mitte geografisch arg in die Irre führt? Ich weiß es nicht. Außer vielleicht, dass Wünschensuhl ein Ortsteil ist.

Natürlich ist diese Art der Namensgebung nicht einzigartig. Ich war vor Monaten mal auf dem Weg nach Oberzent. Da könnten Sie auch lange nach einer Stadt gleichen Namens auf der Landkarte suchen. Oberzent nennt sich eine Stadt im hessischen Odenwaldkreis, in der kein einziger Ort jemals Oberzent oder Zent hieß. Den eigentlichen Mittelpunkt bildete lange die Stadt Beerfelden, aber als sie sich mit ein paar Dörfern zusammenschloss, musste offenbar zum 1. Januar 2018 ein neuer Name her. Die Stadt, die kaum einer kennt, ist von der Fläche her nun riesig: Mehr als 165 Quadratkilometer Fläche hat sie. Nur Frankfurt und Wiesbaden sind in Hessen größer. Die gerade mal 10.000 Oberzenter Einwohner allerdings können sich weiträumig verteilen. Und ja: Oberzent wie Werra-Suhl-Tal sind Reisen wert, wenn das wieder ungehindert möglich ist. g.sommer@tlz.de