Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Man kann ja nichts unternehmen, sagen manche. Klar: Theater, Kino, Museen, Galerien, Orte der Bildung und der Erholung sind dicht – und der Besuch einer Gaststätte liegt so lange zurück, dass die Vorstellung der Wiedereröffnung im Frühjahr fast utopisch erscheint. Andererseits: Erst gestern fiel mir auf, dass Speiseeis-Verkaufsstellen ja durchaus ihren Vorteil als Geschäft für Lebensmittel-zum-Mitnehmen und Draußenessen bereits ausspielen. Dabei waren wir am vergangenen Sonntag noch beim Rodeln auf einem Hang, der fast wie in den Alpen wirkte: von Schneehöhe, Steile und Länge her betrachtet.

Man kann ja nichts unternehmen: Das stimmt bestimmt für jene, die den Freigang in der Natur für überschätzt halten. Es hat sich herausgestellt, dass jetzt viel mehr Menschen spazieren gehen. Und noch mehr Menschen haben das Wandern für sich entdeckt. Ich hatte beides vor dem 13. März 2020 gerne gemacht, aber natürlich nicht so exzessiv wie seither.

Spazieren gehen durch Stadtviertel, in die wir sonst nicht so oft komme, ist sehr interessant. Da erschließt sich der eigene Wohnort noch einmal ganz neu. Oder es lässt sich entdecken, was sich innerhalb weniger Jahre verändert hat: Da, wo früher Baulücken klafften, gibt es jetzt schicke Häuser. Anderswo plakatiert jemand, dass er mit Neubauten in der Nachbarschaft nicht einverstanden sei …

Dann lieber raus in den Wald oder querfeldein. Ich plädiere für das Wandern – und wünsche allen ein schönes Wochenende.