Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Gerade habe ich an meinem Ferienort in der Zeitung den Rückblick auf die 1960er Jahre gelesen: Mauerbau, Kuba-Krise, Ermordung von John F. Kennedy. Vietnamkrieg, der Sechs-Tage-Krieg im Nahen Osten, der hoffnungsvolle Prager Frühling und dessen Niederschlagung, Studentenunruhen, Woodstock. Ein Jahrzehnt der Gegensätze, der Konfrontationen. Im Rückblick waren diese Jahre zudem von großer Reformbereitschaft geprägt. Man denke nur an das Zweite Vatikanische Konzil, das die katholische Kirche in die Moderne führte.

Das Interessanteste ist für die meisten Menschen jedoch das Unmittelbare, das für das eigene Leben Konkrete. Im Falle der Menschen an meinem Ferienort war das zum Jahresbeginn 1970 die Vorbereitung einer Verwaltungsreform, höchst umstritten wegen der damit verbundenen Gebietsreform: Fusion zweier Kreise, größere Gemeinden und Städte durch Eingemeindung und Zusammenschlüsse. Das Interessante 50 Jahre danach ist, dass als Hauptargument damals von Kommunalpolitikern stets der Verlust der persönlichen Nähe zu Behörden genannt wird. Die Reform wurde damals dennoch durchgeführt. Wichtig blieb den meisten Menschen, dass der Ortsname auf den Straßenschildern stehen bleibt und nicht in die Unterzeile rutscht.

In diesem Zusammenhang frage ich mich, wie Parlament und Regierung in Thüringen bis 2024 mit den Kommunalreformen vorankommen wollen. Aussitzen ist ja nun auch keine Lösung, wie es sich vor allem für die Union zeigte: Das Dagegenhalten brachte ihr am Ende keinen Wahlerfolg.

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