Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
Die Frage nach dem „Wie lange noch?“ treibt viele Menschen um. Dabei ist eigentlich klar, dass nach ein paar Tagen Kontaktsperre noch gar kein Abflachen der Infizierte-Kurve zu sehen sein kann. Und natürlich wissen wir, dass die Zahl der bekannten Infizierten nicht der Zahl der Infizierten insgesamt entsprechen kann. Zugleich ist klar: Einmal alle durchtesten brächte – selbst wenn es möglich wäre – insofern nichts, weil damit ja keine Unansteckbarkeit nach dem Test einherginge.

Es sind also Zeiten, in denen nicht nur physische Distanz, sondern auch Geduld und Vertrauen gefragt sind. Und es ist kaum zu sagen, was uns schwerer fällt. Okay: Das mit dem Abstand halten haben die meisten Menschen begriffen, bis auf jene, die den Fußweg für sich alleine beanspruchen. Aber die können uns den Tag nicht versauen. Die sind halt so. Die wollen nicht lächeln, die haben ein zur Faust geballtes Gesicht.

Schwieriger finde ich die Menschen, die stets Spielarten der Gewinnmaximierung wittern, obwohl das beispielsweise bei rationierter Abgabe von Produkten pro Kunde eine sinnfreie Unterstellung ist. Und auch der Verzicht auf Lockangebote ist derzeit insofern nicht kritikwürdig, weil so unterbunden wird, dass Kunden von Laden zu Laden pilgern. Ich erkenne am Verhalten in den vielen gebeutelten Geschäftsbereichen kaum Fehlerhaftes. Aber wenn Sie konkrete Feststellungen haben: Wir gehen Ihren Hinweisen gern nach.

Klar ist aus meiner Sicht: Die derzeitigen Einschränkungen dienen der Gesunderhaltung. Schließlich sind wir als Bürger in diesem Land systemrelevant. Und deshalb müssen notfallartige Einschnitte sein, aber nur auf Zeit. Wir können als Zivilgesellschaft aus diesen Wochen gestärkt hervorgehen, wenn greift, was uns dient. Politiker, die die Zivilgesellschaft trocken legen wollen, sollen unrecht behalten.

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