Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wenn etwas droht und es wird mit Erfolg versucht, die Gefahr einzudämmen, kann es zu dem Ergebnis kommen, dass die Minimierung der Gefahr von manchen so gedeutet wird, als habe es nie eine Bedrohung gegeben. Deshalb heißt es ja nicht nur in diesem Fall: Angst ist kein guter Berater. Wer sich sorgt, ist da ganz anders aufgestellt. Risikokompetenz wäre jetzt ganz gut.

Derzeit passiert dies: Weil sich so viele Menschen an die Beschränkungen gehalten haben und noch halten, fällt die Zahl der bisher Erkrankten und neu Angesteckten relativ niedrig aus. Natürlich spielt in diesen Fällen immer auch das Verantwortungsbewusstsein der für die geltenden Regeln Verantwortlichen eine herausragende Rolle. Bestes Beispiel aktuell Jena; Negativbeispiel Kreis Greiz.

Wir befinden uns jetzt gerade in der Phase wie bisweilen während eines fast gelöschten Brandes, wenn von Umstehenden behauptet wird, der Schaden durch das Löschwasser sei höher als die Gefahr durch das Feuer für die glücklich geretteten Bewohner jemals war…

Vieles von dem, was da gerade beim Wort genommen werden will, lässt aufhorchen. Es gibt beispielsweise nicht wenige, die sagen, es werde keine zweite Welle geben. Meist sagen sie auch, eigentlich handele es sich bei Corona nur um so etwas wie eine Grippe… – halt ohne Medikament und ohne Impfmöglichkeit. Wollen die wirklich beim Wort genommen werden?

Den schönsten Ausspruch hat mit Blick auf einen solchen „Experten“ jüngst Matthias Drobinski in der Süddeutschen geprägt: „Aus seiner Sicht hat er getan, was getan werden musste. Die anderen staunen, wie weit bei einem Menschen Intelligenz und Klugheit auseinanderklaffen können.“

Kontakt: