Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Es reicht bei Google die Eingabe von Stalin, Adenauer, Deutschland, um sofort auf die Stalin-Note zu stoßen. Und wenn man wissen will, was ein heutiger Abiturient zu dem Geschehen und den Folgen wissen sollte, dann geht das so: Die Stalin-Noten vom März/April 1952 waren ein Angebot des sowjetischen Staatschefs Stalin zur Wiedervereinigung eines neutralen Deutschlands. Bundeskanzler Konrad Adenauer und die Westmächte lehnten dessen Vorschlag jedoch ab, da sie ihn als Täuschungsmanöver betrachteten. Nachdem Stalins Angebot abgelehnt wurde, war der ultimative Versuch zur Überwindung der deutschen Teilung gescheitert.

Adenauer und die Westmächte betrachteten die Stalin-Noten eher als Täuschungsmanöver, da sie befürchteten, dass die Sowjetunion den Sozialismus schrittweise über Gesamtdeutschland ausbreiten könne. Adenauers Westintegration zementierte die deutsche Teilung, schuf aber auch die Grundlage für das „Wirtschaftswunder“.

Natürlich ist das jetzt nur kurz angerissen. Aber der Streit um Stalin und Adenauer wird nicht in der Schulstunde, sondern im realen Leben ausgefochten. Ein Leser hat dazu jüngst eine pointierte Meinung vertreten, mit der er – im Osten – nicht ganz allein steht. Das könnte eine spannende Auseinandersetzung gerade unter den Älteren sein. Oder man sagt sich: Das Thema ist seit bald 70 Jahren durch. Übrigens: Die meisten Nachgeborenen im Westen hatten bis 1989 von der Stalin-Note kaum je etwas gehört. Warum? Eine spannende Frage.

Heute jedenfalls ist mit dem 13. August einer jener Tage, an denen wir der Teilung gedenken sollten.

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