Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Ich finde diesen Satz etwas kurios: „Die Verwendung von Mund-Nasen-Bedeckungen im Einzelhandel und im ÖPNV ist zukünftig bußgeldbewehrt.“ Tatsächlich ist es so, dass natürlich jener, der die Mund-Nasen-Maske verweigert, Bußgeld bezahlen muss und nicht der Verwender dessen, was sich so schön zum Kunstwort Munaske zusammenfassen lässt.

Das Gute ist: Als ausreichend gilt noch immer alles, was Mund und Nase bedeckt. Zur Not also der Schal ebenso wie ein anderes Stück Stoff, das hält. Entscheidend ist weiterhin, dass wir keinen Mitmenschen anhusten oder ungeschützt ansprechen, und das womöglich noch auf kurzer Distanz. Kürzlich wollte mir am Rande einer Anti-Corona-Demo eine Frau näher als derzeit angemessen kommen – und das ohne Mund-Nasen-Schutz. Sie hat aber dann doch noch bemerkt, dass sich das mit ihrem Anliegen nicht verträgt, denn während es ihr vor allem um größtmögliche Freiheit ging, fand ich meinen Wunsch nach körperlicher Unversehrtheit höherrangig.

Ich hätte es besser gefunden, wenn Thüringen ohne die Androhung von Bußgeldern ausgekommen wäre. Aber die Zeiten sind nicht so, wenn sich zeigt, dass manche extra ohne Bedeckung in Läden gehen oder in Busse steigen, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Mitmenschen. Oder wenn sie sich auf engem Raum versammeln, wohl wissend, dass sie erst sich und später ihre Mitmenschen anstecken können. Ist Freiheit nicht auch immer die Freiheit derer, die gesund bleiben wollen?

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