Gerlinde Sommer über den Weltkindertag.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Ein Feiertag, der auf einen Sonntag fällt, ist natürlich nicht das, was Kinder sich wünschen. An diesem Sonntag ist es so weit: Weltkindertag. Nun lässt sich sagen: Kindergarten und Schulen sind in diesem Jahr eh schon oft genug ausgefallen – und es ist noch immer gar nicht so einfach, den Coronaregeln entsprechend für Kinder etwas anzubieten. Insofern ist es auch zu verschmerzen, dass Thüringens vorjährige sensationelle Neuerfindung eines Feiertags diesmal ein wenig untergeht.

2019 war der erstmals zum Feiertag erklärte 20. September ein Freitag gewesen – und ich weiß noch genau, dass die Gastwirtin an der Saale kurz hinter der Landesgrenze am Nachmittag ihren Mann zum erneuten Einkaufen schicken mussten, weil die nicht wenigen Feiertagsausflügler aus Thüringen einen Teil der Wochenendvorräte bereits gegessen und bezahlt hatten. Die Frau freute sich natürlich über zusätzliche Einnahmen.

Daraus wird nun in diesem Jahr nichts – also aus einem langen Wochenende dank Weltkindertag. Aber hoffentlich taugt der Tag, der auf einen Sonntag fällt, doch zu mehr als nur zu Sonntagsreden, oder besser noch zu digitalen Stellungnahmen, die schon am Montag so gut wie vergessen sein werden …

Kinder sind ja unsere Zukunft. Aber immer nur so lange, bis es Probleme gibt. Dann würden manche die unreife Brut am liebsten schon spätestens mit zwölf Jahren verurteilen und wegsperren lassen. Einige erzählen jetzt auch immer von Kinderblut saugenden Eliten. Dabei geschehen die meisten Gewaltübergriffe – sexueller, aber auch psychischer Art – durch Erwachsene aus dem direkten oder näheren Umfeld. Das ist schlimm. Gehören solch klare Worte zu einem Feiertag, der auf einen Sonntag fällt? Ich meine: Ja, eindeutig. Wer Kinder schützen will, muss hinschauen und handeln.

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