Gerlinde Sommer über die Aussicht auf mehr Normalität mit zunehmender Durchimpfung.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wer in diesen Tagen in einer Arztpraxis arbeitet, der weiß um die Dringlichkeit von Impfwünschen. Seit Hausärzte gegen Corona spritzen dürfen, steht das Telefon nicht mehr still. Zudem gehen viele Anfragen per Mail ein. Es ist dies nicht nur ein Beleg für die Hoffnung Einzelner. Es zeigt sich in der Summe eben auch, dass jene, die mit „Impfen tötet“-Schildern unterwegs sind, nicht die Ansicht der großen Mehrheit abbilden. Noch stehen den Anfragen in den Hausarztpraxen nur wenige Impfdosen gegenüber. Es ist also weiterhin Geduld gefragt. Und manchem dauert das alles viel zu lange...

Schließlich steht in Aussicht, dass mit zunehmender Durchimpfung der Gesellschaft gar nicht mehr darum gestritten werden muss, was unter welchen Umständen möglich ist. Diejenigen, die einen eigentlich sicheren Stellplatz als Dauercamper haben, fragen zurecht, wann sie wieder ihr kleines Stückchen Freiraum genießen dürfen. Viele würden viel darum geben, jetzt endlich mal eine Woche Urlaub in einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhäuschen verbringen zu dürfen. Und das ist ja nur der offensichtliche Beginn auf dem Weg zurück zur Normalität. Wobei ich gar nicht von „zurück“ sprechen möchte in diesem Fall, sondern von einer Vorwärtsbewegung hin zum Ermöglichen. Mit Vorsicht und Abstand. Mit Test und Augenmaß. Aber ohne dieses allzu Oberlehrerhafte, denn das entbindet uns nur der Eigenverantwortung. Wie schnell mag das gehen? Ich hoffe, dass die lange Liste der Ungeimpften bald kürzer werden kann. Davon haben wir dann alle etwas.