Gerlinde Sommer über kulturelle Eindrücke, auf die so lange verzichtet werden musste.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Jetzt, da die Inzidenzen niedrig sind, kann ganz vieles wieder draußen stattfinden. Reduziert bei der Personenzahl, aber doch generell möglich. Und das gilt es zu genießen. Ich meine jetzt nicht nur die Eisdielen, Biergärten und andere gastliche Terrassen. Es geht zudem um all die kulturellen Eindrücke, auf die wir so lange verzichten mussten. Klar: Manches wurde ins Netz verlegt, und bisweilen war das auch nicht nur ein Notbehelf. „Draußen vor der Tür“ vom DNT etwa hat mich am Bildschirm fasziniert – und auch denen, die bei den Weimarer Reden sprachen, konnte ich sehr gut folgen. Aber es fehlte halt immer das Drumherum. Die Begegnung. Das Gegenüber. Die Reaktion. Bei einer Lesung in dieser Woche – die erste leibhaftige Lesung seit dem 12. März 2020 – erklärte der Autor, wie wichtig ihm dies alles ist.

Und dann war ich beim Thüringer Bach Collegium, das im Weimarhallenpark musizierte. Es schien, als braue sich ein Gewitter zusammen – und doch blieb es trocken. Mit jedem Stück wurde es schöner, sonniger … Und so gesehen hing der Himmel für das Publikum und die Musiker voller Geigen. Mein Dank gilt allen, die in diesen Tagen durchstarten. Das spricht für die gelungene Vorbereitung und ist der Lohn der Mühe.