Gerlinde Sommer zum Tage.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Für manchen Mann ist der heutige Tag ein Graus: Er weiß, dass seine Frau etwas erwartet. Aber eigentlich wollen viele Männer diesen Erwartungen aus dem Wege gehen. Ein Blumenstrauß – gar Rosen – zum Valentinstag? Das ist ihnen vordergründig zu einfallslos. Nur schade, dass ihnen dann doch kein anderes Zeichen der Wertschätzung in den Sinn kommt.

Ironie hilft an so einem Tag nicht. Scherze über Geschenke, die andere machen oder empfangen, wirken meist ein wenig bemüht. Wer es an Aufmerksamkeit mangeln lässt – und Aufmerksamkeit ist nicht zuallererst ein materielles Gut –, der muss sich über abnehmende Wertschätzung dann auch nicht mehr beklagen.

Der womöglich gar nicht so falsche Hinweis, es handelte sich bei diesem Valentin wohl vor allem um den Schutzheiligen der Blumenindustrie und der Floristen, greift dennoch oft zu kurz. Wer sagt, er schenkt zum Valentinstag keine Blumen, weil das an diesem Tag jeder mache, der muss sich schon fragen lassen, wie er es denn dann mit den Blumen an anderen Tagen hält. Wobei: Die kluge Frau beschenkt sich selbst, wenn ihr viel an Blumen liegt. Und wenn sich der Mann daran mitfreut, ist das auch eine liebevolle Sinnstiftung.

Eine Freundin erzählt, ihr Mann male gerne mal ein paar Blümchen auf ein mit einem Gruß versehenes Kärtchen und stelle dieses auf den liebvoll gedeckten Frühstückstisch. So einfach kann es also sein...

Von all dem Schnickschnack, der sich per elektronischer Post versenden lässt, würde ich abraten, vor allem auch, wenn man sich schon länger als ein paar Nächte kennt und auch schon ein paar Jahre auf der Welt ist. Das meiste wirkt nicht originell, sondern im hohem Maßen infantil – und vor allem auch einfallslos. Wobei wir nun wieder bei den Rosen wären: Wer diese zum Valentinstag kübelweise verschenkt, der hat es nötig...

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