Gerlinde Sommer über die Gaben der Natur.

Liebe Leserinnen,
liebe Leser!

Es gibt Regionen, da ist an diesem 15. August Feiertag für die überwiegend katholische Bevölkerung. Mariä Himmelfahrt ist ein großer Frauentag, wie es heißt. Und zur Tradition gehört etwas, das weit über kirchliche Kreise hinaus von Interesse ist: die Beschäftigung mit Kräutern – und deren Weihe, was nun wiederum sehr katholisch ist.

Manch einer ist im Urlaub am Bodensee womöglich der Fatima-Schiffsprozession in Lindau ansichtig geworden – oder hat in dem bayerischen Ort Maria Vesperbild die Lichterprozession erlebt. Bei Letzterer werden in normalen Jahren bis zu 18.000 Personen erwartet. 2020 sind nur 500 Gläubige zugelassen. Die Schiffsprozession wurde in Lindau wegen Corona abgesagt, während auf Schweizer Seite der Hinweis auf die dortige Lichterprozession im Netz steht. Offenbar werden auch hier die Risiken – wie so oft – unterschiedlich eingeschätzt.

In einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen für die Gaben der Natur interessieren, lohnt ein Blick auf die Kräuter, um die es an Mariä Himmelfahrt auch geht. Schon in vorchristlicher Zeit wurden Heilkräuter geopfert. Und Mitte August ist eine gute Zeit, um solche Kräuter, aber auch Blumen zu suchen für einen schönen Strauß: Rose und Lilie, die für Maria und Josef stehen – sind für Traditionalisten wichtig. Rosmarin – soll zum guten Schlaf verhelfen, Salbei verspricht Wohlstand, Weisheit und Erfolg. Wermut soll Kraft, Mut und Schutz bringen, Minze Gesundheit. Arnika schützt gegen Feuer und Hagel. Für Glück und Liebe steht die Kamille, Getreide für das tägliche Brot. Wer will, kann auch Wilde Möhre, Basilikum und Spitzwegerich nehmen. Oder anderes, was am Wegrand wächst.

Lassen Sie sich einfach doch einfach mal von der Natur inspirieren bei einem Spaziergang an diesem Wochenende.